Die nächste Ausgabe soll ohne Karikatur des Propheten erscheinen.
Die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ steht nach dem blutigen Massaker, bei dem schwerbewaffnete Islamisten zwölf Menschen erschossen, vor einem Neuanfang. Die Überlebenden produzierten schon in der Woche nach dem Attentat eine weitere Ausgabe, die sich sieben Millionen Mal verkaufte und mehr als zehn Millionen Euro in die Redaktionskassen spülte. Insofern ist das Weiterleben der Zeitschrift gesichert. Wann die nächste Ausgabe erscheint, steht derweil noch nicht fest – „in den kommenden Wochen“, heißt es immer wieder.
„Weitermachen ist die beste Antwort“, sagte der 48-jährige Zeichner Laurent Sourisseau (Riss), der nach dem Mord an seinem Kollegen Charb die Leitung übernahm. Er will „Charlie Hebdo“ neu erfinden und „eine neue Generation an Zeichnern“ rekrutieren. Bissige Karikaturen und Spott – auch über Religionen – soll es weiterhin geben. Ob die nächste Ausgabe eine Mohammed-Karikatur enthält? „Wahrscheinlich nicht.“ (APA/kanu)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2015)