Vonn: "Manchmal reicht gutes Skifahren nicht gegen Wetter"

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Nur Bronze statt erhofftem Gold - Lindsey Vonn hofft auf eine zweite Chance in einer windlosen Abfahrt. Tina Maze nahm Silber gelassen.

Nur Bronze statt des prognostizierten Goldes: Lindsey Vonn machte aus ihrer Enttäuschung nach dem WM-Super-G in Beaver Creek kein großes Geheimnis: "Natürlich freue ich mich, nach zwei Knie-Operationen eine Medaille gewonnen zu haben. Aber der Wind war echt schlimm. Ich hoffe, am Freitag ist besseres Wetter und ich bekomme eine neue Chance."

Die in Überform agierende Vonn war nach ihren zwei Weltcupsiegen im Super-G in Folge aber auch wegen ihres intensiven Dezember-Trainings auf der WM-Piste "Raptor" zur Topfavoritin des WM-Auftaktbewerbs ausgerufen worden. Schon nach dem Steilhang lag die US-Amerikanerin vor den Augen ihres Freundes Tiger Woods aber deutlich zurück, erst im flachen Schlussteil holte sie mächtig auf und jubelte zunächst über Zwischenbestzeit vor der Österreicherin Cornelia Hütter.

Schon Tina Maze war dann aber schneller, am Ende auch noch Olympiasiegerin Anna Fenninger. Zwei Jahre nachdem der Sturz beim wegen Nebels x-mal verschobenen WM-Super-G von Schladming fast ihre Karriere beendet hatte, brachte ihr auch diesmal das Wetter beim Auftaktbewerb kein Glück.

Frust über Wind, Lob für Fenninger

Vonn hielt mit ihrer Meinung über den Gegenwind am Start auch nicht hinter dem Berg, obwohl dieser wegen der Böen hinunter verlegt worden war. "Man ist richtig angesch..., wenn sich einem die Tore entgegenbiegen. Manchmal reicht gutes Skifahren, um das Wetter zu schlagen. Manchmal eben nicht", ärgerte sich die 30-Jährige.

Zwar gab es auch von Vonn großes Lob für Fenninger. "Sie ist außerordentlich gut gefahren und hat Gold verdient." Gewurmt hatte sie die Niederlage aber ganz offensichtlich sehr. "Natürlich würde ich mir eine zweite Chance ohne Wind wünschen."

Wesentlich entspannter ging Silbermedaillen-Gewinnerin Tina Maze mit dem Thema um. "Es war sicherlich nicht leicht wegen des Windes heute, auch mich hat es erwischt. Aber ich wusste, das sind nur die ersten drei, vier Tore, und dann habe ich trotzdem erstmals einen guten Lauf auf dieser schweren Strecke runtergebracht", blieb die Slowenin freundlich, obwohl sie Gold um nur drei Hundertstel an Fenninger verloren hatte.

Maze: "Muss es nehmen, wie es ist"

"Man muss es eben nehmen, wie es ist", schloss Maze das Thema ab und freute sich. "Nach den podestlosen Wochen in Cortina und St. Moritz war das heute ein kleines Comeback für mich. Ich fahre wieder so Ski, wie ich es von mir erwarte."

Nun hat Maze die Chance, wie der Norweger Lasse Kjus 1999 in Beaver Creek gleich fünf Medaillen gewinnen. "Ich habe das hier im Fernsehen gesehen. Ich weiß, ich kann das gleiche schaffen. Zumindest werden ich es versuchen", sagte die 31-Jährige. "Aber es ist wirklich hart, von einer Disziplin zur anderen zu wechseln."

Zu Anna Fenninger meinte Maze: "Es war ein großer Lauf von ihr. Ich habe ihr immer gesagt, im Leben kommen die Hundertstel irgendwann immer zurück, und bei großen Events wird es immer knapp. Du brauchst einfach Glück, aber du musst darum kämpfen."

(APA)

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