Vatikan: Papst lässt "Protz-Bischof" abblitzen

Papst Franziskus
Papst Franziskus(c) REUTERS (MAX ROSSI)
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Papst Franziskus zeigt dem ehemaligen Bischof von Limburg offenbar die kalte Schulter. Ihn mit einer neuen Aufgabe zu betreuen - daran denke er "gar nicht".

Der frühere Bischof von Limburg Franz-Peter Tebartz-van Elst wartet offenbar vergeblich darauf, mit einer neuen Aufgabe im Vatikan betraut zu werden. Doch Papst Franziskus hat daran wenig Interesse. Im Gegenteil: Das Kirchenoberhaupt wird mit den Worten zitiert: "Ich denke gar nicht daran," berichtet am Mittwoch die Frankfurter Allgemeine. Die "Passauer Neue Presse" berichtet hingegen, der Bischof habe bereits Arbeit im Vatikan gefunden.

Im Jänner wurde Tebartz-van Elst auf eigene Initiative beim Chef des Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, vorstellig. Dieser soll sich beim Papst für den Deutschen eingesetzt haben, denn ohne eine Ernennung durch den Papst könne er Tebartz-van Elst nicht aufnehmen. Willige dieser nicht ein, so könnte er den Theologen lediglich am Papst vorbei mit besonderen Aufgaben betrauen.

Papst Franziskus hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober 2013 beurlaubt, nachdem dieser wochenlang wegen der hohen Baukosten für den neuen Bischofssitz in Limburg unter Beschuss gestanden war. Dem Bischof wird vorgeworfen, Gelder in Millionenhöhe für den Bau zweckentfremdet zu haben. Das verlorene Vertrauen der Gläubigen vor Ort habe die Entscheidung ebenfalls beeinflusst. Vor knapp einem Jahr reichte Tebartz-van Elst dann seinen Rücktritt ein, der Pontifex nahm sein Gesuch an. Damals betonte der "Protz-Bischof" seine Hoffnung, dass es "jenseits wechselseitiger Beschuldigungen und Verletzungen" und aus der Distanz zu einer Versöhnung kommen würde.

>> Zum Bericht auf "Frankfurter Allgemeine"

(Red.)

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