Reaktionen: "Der echte Wiener geht bald unter"

Herbert Scheibner
Herbert Scheibner (c) AP (Ronald Zak)
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Für das BZÖ sind die neuesten Zahlen über Ausländer-Kinder bzw. Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache an heimischen Schulen "alarmierend", die FPÖ fordert "Schutz für Inländer". Ministerin Schmied sieht die Forderung nach Sprachförderung bestätigt.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied sieht sich angesichts der Zahlen über Ausländer-Kinder bzw. Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache an heimischen Schulen ihre Forderungen nach einer Intensivierung der Sprachförderung bestätigt.

Das Bildungssystem könne nicht beeinflussen, wie viele Kinder mit Migrationshintergrund in Österreich leben. "Die Schule kann aber dazu beitragen, dass diese Kinder nicht auf der Strecke bleiben", so Schmied in einer Aussendung.

FPÖ: "Super-GAU für Österreicher"

Für FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky sind die Zahlen ein "Super-GAU für Österreicher mit deutscher Muttersprache". Er forderte ein umgehendes Gegensteuern durch die Bundesregierung, so durch einen maximalen Anteil von 30 Prozent an Kindern mit Migrationshintergrund pro Klasse, einen "längst überfälligen Zuwanderungs-Stopp" nach Österreich und "die Einführung reiner Ausländerklassen zum Schutz der Inländer".

BZÖ: "Der echte Wiener geht bald unter"

BZÖ-Obmann Herbert Scheibner verwies auf einen Entschließungsantrag im Nationalrat durch ÖVP und BZÖ im Jahr 2006, wonach der Anteil von Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache auf maximal 30 Prozent begrenzt werden soll. Dieser Beschluss sollte sofort umgesetzt werden, werde von Schmied aber ignoriert. Scheibner bezeichnete die aktuellen Zahlen als "alarmierend", "der echte Wiener geht bald unter", so der BZÖ-Obmann.

VP Wien: "Akuter Handlungsbedarf"

"Nicht die Herkunft ist für das Funktionieren des Schulalltags maßgeblich, sondern in erster Linie die Deutsch-Kenntnisse", kommentiert SPÖ-Gemeinderat Heinz Vettermann die bekanntgewordene Zahlen. Die Bundeshauptstadt setze gezielt Maßnahmen für den frühen Spracherwerb.

Der Rathaus-Opposition sind diese Initiativen offenbar zu wenig: Die nicht amtsführende ÖVP-Stadträtin Isabella Leeb konstatierte via Aussendung "akuten Handlungsbedarf" angesichts der "dramatischen Zahlen". Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen gehörten speziell und vor allem individuell gefördert, adressierte Leeb an Neo-Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ). Es sei erwiesen, dass viele Integrationsprobleme junger Menschen aus Einwandererfamilien im österreichischen Bildungssystem begründet sind.

(APA/Red.)

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