Experte vermutet zu kleine "Eingangstür"

Wie kam es zu den Problemen beim Hochladen der vorwissenschaftlichen Arbeiten für die Plagiatsprüfung?

Eine Schwierigkeit beim Aufbau einer Online-Plattform, auf die in kurzer Zeit viel Datenverkehr zukommt, sei die Konzeption der "Eingangstür", so der IT-Experte Raman Ganguly von der Uni Wien. Wollen dann viele gleichzeitig Daten hochladen, "passen die Leute irgendwann einfach nicht mehr durch". Das dürfte nun mit der Datenbank für die vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA) passiert sein.

Mutmaßungen über die Ursache für die Probleme bei der vom Bildungsministerium betriebenen Plattform will Ganguly nicht machen. Wenn immer möglich, müsse man allerdings bei der Konzeption einer Plattform, auf der von außen Daten hochgeladen werden können, darauf achten, dass Spitzenzeiten möglichst nicht auftreten.

Dass "hier relativ viel zusammenkommen kann" war sicherlich klar, trotzdem könne es immer passieren, dass Server von der Datenflut zu einem Zeitpunkt überlastet sind. Man könne nun mehrere parallele Server aufbauen. "Meine Vermutung ist, dass genau daran gerade gearbeitet wird", so der Experte.

Österreichweit schreiben etwa 20.000 AHS-Maturanten eine VWA, für ungefähr 9000 Schüler in Wien und Niederösterreich ist der kommenden Freitag der letzte Abgabetermin. Mit der Situation an der Uni kann man die Matura-Abgabe nicht vergleichen: Mehr als 200 Diplomarbeiten pro Tag gehen allerdings dort selten im System ein.

(APA)

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