Obama: Geänderte Kuba-Politik ist ein Wendepunkt für ganze Region

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US-Präsident Barack Obama traf Kubas Präsident Castro zu einem historischen Händedruck.

Die geänderte Kuba-Politik Washingtons markiert nach den Worten von US-Präsident Barack Obama einen "Wendepunkt" für die gesamte amerikanische Region. "Die Tatsache, dass Präsident Castro und ich beide heute hier sind, bedeutet eine historische Gelegenheit", sagte Obama am Samstag in Panama-Stadt am zweiten Tag des Gipfeltreffens der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS).

Am Freitag hatten sich Obama und der kubanische Staatschef Raul Castro mit einem als historisch bewerteten Händedruck zum Auftakt des Gipfeltreffens begrüßt. Sie wollen im Laufe des Samstag zu einem ausführlichen Gespräch zusammen kommen. Dabei soll es unter anderem um die Verhandlungen zur Wiedereröffnung von Botschaften in Washington und Havanna gehen.

Bedeutende Unterschiede

"Ich denke, es ist kein Geheimnis - und Präsident Castro wird da zustimmen -, dass zwischen unseren beiden Ländern weiterhin bedeutende Unterschiede bestehen", sagte Obama.

Castro seinerseits forderte vor den Delegierten in Panama-Stadt, die Frage des vor mehr als einem halben Jahrhundert verhängten Wirtschafts- und Handelsembargo der USA gegen den kommunistischen Karibikstaat müsse "gelöst werden". Er begrüßte es als "positiven Schritt", dass in Washington nun bald die Entscheidung über die Streichung Kubas von der Liste der Unterstützerstaaten des Terrorismus fallen werde - einer Liste, "auf der Kuba niemals hätte stehen dürfen". Obama bezeichnete der kubanische Präsident als einen "Ehrenmann".

Die USA und Kuba hatten im Dezember 2014 nach anderthalbjährigen Geheimverhandlungen eine grundlegende Neuausrichtung ihrer Beziehungen bekannt gegeben, um die jahrzehntelange Feindschaft zu überwinden und ihr Verhältnis zu normalisieren. Seit Beginn der bilateralen Verhandlungen im Jänner traten unter anderem bereits eine Reihe von Reise- und Handelserleichterungen in Kraft. Das US-Wirtschaftsembargo gegen Kuba besteht seit 1962.

(APA/AFP)

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