Dominique Strauss-Kahn macht sich "derzeit keine Sorgen um Österreich". Im Gegensatz zu Paul Krugman sieht der Chef des Internationalen Währungsfonds keinen drohenden Staatsbankrott.
Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat Überblick über die Finanzen der 180 Mitgliedsländer, darunter auch Österreich. Und im Gegensatz zum Bankenpreisträger der Nobelpreiskommission, Paul Krugman, steht laut Strauss-Kahn der Staatsbankrott in Österreich nicht vor der Haustüre.
Keine speziellen Sorgen
"Ich bin der Meinung, dass die Situation in Österreich recht gut ist. Daher mache ich mir derzeit keine speziellen Sorgen um die österreichische Wirtschaft", sagte er. Damit widerspricht er Krugman, der mit seiner Aussage für heftige Reaktionen gesorgt hatte. Dass die österreichischen Banken massiv in Osteuropa investiert seien, sei natürlich Faktum. Aber das Land sei damit nicht allein: Italien, Belgien, Frankreich und Deutschland - sie alle sind von Ausfällen in Osteuropa betroffen, sagte Strauss-Kahn. Das Problem wäre für Österreich nicht größer als für die anderen Länder.
Wenn Probleme, dann für alle
Sollte die Lage in Osteuropa schwieriger werden, dann würden all diese Länder - nicht nur Österreich - wegen ihres CEE-Engagements einige Probleme bekommen. "Deshalb ist Osteuropa so wichtig", so Strauss-Kahn. "Aber es ist nicht speziell ein Problem, das für Österreich größer als für die anderen Länder wird", so der IWF-Chef.
Wann er das Ende der Rezession sehe, ließ sich Strauss-Kahn gestern nicht entlocken - es gebe aber einen Silberstreif am Horizont, meinte der Chef des IWF.
(APA)