Die Zahl der Toten bei dem starken Himalaya-Nachbeben ist auf fast 70 gestiegen. Besonders betroffen sind abgelegene Bergdörfer.
Das erneute Erdbeben im Nepal hat nach Angaben der Behörden des Himalaya-Staates fast 70 Todesopfer und rund 2000 Verletzte gefordert. Die meisten Opfer habe es in der Region um Charikot, etwa 75 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu gegeben, teilten Polizeisprecher mit.
Besonders betroffen sind nach Angaben des Arbeitersamariterbundes (ASBÖ) Bergdörfer, wo bisher kaum Hilfe angelangt ist. "Die Menschen haben große Angst. Wir waren im Dorf Mahankal, als die Erde bebte. Alle sind nach draußen gestürzt, von einem Hang in der Nähe ging eine Gerölllawine donnernd ins Tal", wurde ASBÖ-Projektleiterin Angelika Maier am Mittwoch in einer Aussendung der Organisation zitiert. "Die Menschen sind paralysiert und leben nach einer kurzen Entspannungsphase wieder in ständiger Angst", berichtete Maier. Das neuerliche starke Erdbeben habe auch Initiativen der Hilfsorganisationen zurückgeworfen.
US-Rettungshubschrauber weiter vermisst
Hunderte nepalesische und amerikanische Soldaten suchten unterdessen nach einem seit Dienstag vermissten US-Rettungshubschrauber mit acht Mann Besatzung. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Zivilisten an Bord gewesen seien, sagte eine US-Armeesprecherin. Der Helikopter sollte ihren Angaben zufolge Hilfsgüter befördern. Er hatte den Funkkontakt verloren, nachdem die Crew über Treibstoffprobleme berichtet hatte.
Bei dem schweren Erdbeben am 25. April waren über 8000 Menschen getötet und mehr als 17.800 verletzt worden. Bei dem neuen Beben am Dienstag gab es auch Tote im benachbarten Indien. Die jüngsten Erdstöße erschweren nach Informationen der Einsatzkräfte auch die Aufräumarbeiten, viele Bewohner wollten außerdem nicht zurück in ihre Häuser. Die Behörden warnen vor Erdrutschen in den kommenden Wochen, wenn der Monsun-Regen beginnt.
(APA/Reuters)