Die Regierungstruppen erleben im Kampf gegen den Islamischen Staat einen herben Rückschlag.
Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach eigenen Angaben die irakische Stadt Ramadi vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. In jihadistischen Internetforen hieß es am Sonntag, die "Soldaten des Kalifats haben die ganze Stadt Ramadi gesäubert". Dutzende irakische Sicherheitskräfte seien getötet worden und hunderte "Abtrünnige" geflohen.
Als Abtrünnige bezeichnet der IS Angehörige sunnitischer Stämme, die mit der Regierung in Bagdad verbündet sind. Zuvor hatte der Sprecher des Gouverneurs der Provinz Anbar, in der Ramadi liegt, mitgeteilt, dass IS-Kämpfer die Kommandozentrale der irakischen Sicherheitskräfte in der Stadt eingenommen hätten. Bei den Kämpfen seien in den vergangenen zwei Tagen schätzungsweise insgesamt rund 500 Zivilisten und Sicherheitskräfte getötet worden, sagte Muhannad Haimour.
Am Freitag hatten IS-Einheiten das Hauptquartier der Regierung in Ramadi erobert, nachdem sie am Donnerstag mit einer neuen Offensive auf die Hauptstadt der Provinz Anbar im Westen des Irak begonnen hatten. Die Regierung in Bagdad kämpft seit Monaten gegen die IS-Miliz, die im Juni vergangenen Jahres nördlich und westlich von Bagdad eine Offensive gestartet hatte. Der Fall Ramadis ist dabei ein herber Rückschlag für die Regierungstruppen.
(APA/AFP)