Nach Wahl: Internetseite zählt Erdogans "Schweigeminuten"

REUTERS
  • Drucken

Der türkische Präsident meidet nach den Verlusten seiner AKP am Wahltag überraschend lange die Öffentlichkeit.

Auch am Tag zwei nach den Parlamentswahlen in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan keinen öffentlichen Auftritt absolviert. Diese nach einem intensiv geführten Wahlkampf überraschende Stille sorgt nun auch im Internet für Aufsehen. Ein "Schweigeminutenzähler" zählt die Minuten und Sekunden des Staatsoberhauptes in Stille, zumindest im Radio.

Erdogans AKP hatte am Sonntag einen Verlust von knapp zehn Prozent (von fast 50 auf 40,9 Prozent) hinnehmen müssen. Vor der Wahl hatten die staatlich dominierten TV- und Radiosender Erdogans Reden in Dauerschleife gebracht, mit bis zu dreimaligen Ausstrahlungen ein und derselben Rede an einem Tag. Die regierungskritische Zeitung "Cumhuriyet" titelte am Dienstag: "Türkei genießt die Stille".

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Turkish President Erdogan shakes hands with actors during a visit  to the set of the TV series ´Dirilis´ in Istanbul, Turkey
Außenpolitik

Türkei: Eine womöglich heilsame Schlappe

Nach Niederlage bei Parlamentswahlen sucht die Regierungspartei AKP einen Koalitionspartner. Der Dämpfer für Präsident Erdoğan bietet indes auch eine große Chance für das Land.
Kommentare

Die Rückkehr Ankaras in die Normalität

Vitale demokratische Signale am Bosporus.
Er stand in der AKP eigentlich zur Wahl: Ministerpräsident Davutoglu, der nach dem bitteren Wahlsieg seinen Anhängern in Ankara zuwinkt.
Außenpolitik

45 Tage Zeit: AKP will Koalition "ausprobieren"

Die AKP hat bei den türkischen Parlamentswahlen eine Zweidrittelmehrheit deutlich verfehlt. Die EU lobt den Wahlverlauf, Putin gratuliert Erdogan.
Er stand auch in Österreich eigentlich gar nicht zur Wahl: der türkische Präsident Erdogan.
Außenpolitik

Türken in Österreich: Wenige wählten, dann meist AKP

In Österreich und Deutschland hat die AKP von Präsident Erdogan einen klaren Sieg errungen. In der Schweiz liegt eine andere Partei vorne.
Feleknas Uca
Außenpolitik

Mehr Frauen und mehr Christen im neuen Parlament

18 Prozent der Abgeordnete sind Frauen. Zum ersten Mal zieht auch ein Roma-Vertreter ins Parlament.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.