Rechnen wir am besten mit dem Schlimmsten

Das Hypo-Naturgesetz: Der Schaden erreicht immer das Maximum.

Der ehemaligen Hypo Alpe Adria „verdanken“ wir nicht nur einen zweistelligen Milliardenschaden, sondern auch eine Reihe von interessanten Erkenntnissen. Zum Beispiel über die Existenz eines innovativen Finanzprodukts namens staatsgarantierte Nachranganleihe. Also eine Art risikoloses Risikopapier. Ein innerer Widerspruch, ähnlich wie feuerfestes Brennmaterial.

Zu lachen gibt es da aber nichts. Denn eine solche vom Bund 2012 begebene Hypo-Anleihe muss nun wohl zur Gänze „geschnitten“ werden. Die Rechnung über eine Milliarde Euro zahlen wir Steuerzahler.

Eine weitere Erkenntnis nach der Heta-Bilanz: Der Schaden bei der Hypo/Heta bewegt sich grundsätzlich immer am äußersten oberen Rand der möglichen Bandbreite. Wir müssen bei der Endabrechnung also mit dem Schlimmsten rechnen.

Umso erstaunlicher, dass es noch immer keinerlei Anstalten gibt, die namentlich bekannten politischen Väter dieses blauen Kärntner Wirtschaftswunders zur Verantwortung zu ziehen.

josef.urschitz@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.06.2015)

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