Internes Rumoren, wie der "Rettungskongress" der Parteijugend, beunruhigen den Bundesparteichef nicht: "Machen Sie sich keine Sorgen."
SPÖ-Chef Werner Faymann sieht seine Position an der Spitze der Partei nicht geschwächt. Internes Rumoren, wie etwa zuletzt beim "Rettungskongress" der Parteijugend, beunruhige ihn nicht, sagte er am Dienstag im Pressefoyer nach dem Ministerrat. In der Partei werden immer diskutiert: "Machen Sie sich keine Sorgen. Das gehört zur Normalität in der SPÖ", sagte er auf Journalistenfragen.
"Solche Diskussionen hat es immer gegeben", blickte Faymann zurück bis in die Zeit des "legendären Kreisky", als einige Zeit das Verhältnis zum VSStÖ auf Eis gelegen sei. "In der SPÖ darf jeder seine Meinung äußern. Wenn das einen Parteivorsitzenden der SPÖ beunruhigt, dann wäre er nicht der Richtige."
"Klaren Zug nach vorne"
Wer sich allerdings zur aktuellen Führung der Partei bekenne, habe in der Regel mit weniger öffentlicher Aufmerksamkeit zu rechnen, so ein kleiner Seitenhieb des Bundeskanzlers auf die Medien. Er verspüre jedenfalls "sehr viel Unterstützung" aus den Funktionärsreihen und einen "klaren Zug nach vorne". In Bezug auf das jüngste Aufzeigen von Medienmanager Gerhard Zeiler meinte Faymann nur: "Wenn sich jemand für eine Funktion bewirbt, dann steht ihm das zu, das ist nicht verboten."
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ließ vor der Regierungssitzung wissen, er halte eine Führungsdebatte für "nicht notwendig". Und er selbst würde Zeiler auch nicht darum bitten, die Partei zu übernehmen, meinte er launig auf eine entsprechende Frage. Zeiler hatte ja erklärt, er würde "nicht Nein sagen", wenn "die Entscheidungsträger der SPÖ mich fragen sollten".
Blecha: Führungsdebatte "schädlich"
SPÖ-Pensionistenchef Karl Blecha nannte die aktuellen Diskussionen innerhalb der SPÖ "enorm wichtig", das Schlimmste für eine Partei sei, "wenn sich nichts rührt" und Unzufriedenheit in sich hineingefressen werde. Die Causa Zeiler wollte Blecha nicht kommentieren. Faymann habe sehr viel durchgesetzt, in den Umfragen schlage das aber nicht durch, wunderte sich Blecha. Vor zwei Wahlen - Oberösterreich und Wien im Herbst - sei eine Führungsdiskussion jedenfalls "schädlich", hielt er fest.
(APA)