Am Mittwoch wollen die Präsidenten Raul Castro und Barack Obama die Wiedereröffnung ihrer Botschaften in den jeweiligen Hauptstädten ankündigen. Es ist ein historischer Schritt in den Beziehung zwischen den USA und Kuba.
Amerikanische Touristen auf Kuba? Kubanische Zigarren in amerikanischen Supermärkten? All das könnte bald schon möglich sein. Mehr als ein halbes Jahrhundert herrschte Funkstille zwischen dem sozialistischen Havanna und Washington - nun wollen der kubanische Staatschef Raúl Castro und US-Präsident Barack Obama die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern wieder in Gang setzen. In Havanna und Washington sollen Botschaften eröffnet werden. Darauf einigten sich beide Regierungen, wie ein hoher US-Regierungsvertreter am Dienstag in Washington erklärte. Die Details will Präsident Obama heute bekannt geben.
Ende des Jahres hatten Kuba und die USA die seit 1961 eingefrorenen Beziehungen wieder aufgenommen. Im April traf Obama mit Kubas Staatschef Raúl Castro in Panama-Stadt zusammen. Sie leiteten damit eine neue Ära auf dem amerikanischen Kontinent ein. Es war das erste Treffen der Staatschefs beider Länder seit der kubanischen Revolution 1959.
Aufhebung des Handelsembargos möglich
Seit Mitte Jänner gelten bereits eine Reihe von Reise-und
Handelserleichterungen. Der US-Präsident versprach weiterhin, sich beim Kongress in Washington für eine vollständige Aufhebung des 1962 verhängten Handelsembargos gegen den nur etwa 150 Kilometer südlich von Florida gelegenen Inselstaat einzusetzen.
Obama und Castro hatten sich bereits grundsätzlich über den Austausch von Botschaftern verständigt. Die kubanische Regierung machte dafür allerdings die Streichung des kommunistischen Karibikstaates von der US-Terrorliste zur Vorbedingung. Washington kam der Forderung Ende Mai nach. Bisher hatten beide Länder lediglich eine Interessenvertretung unter Schirmherrschaft der Schweiz in der jeweils anderen Hauptstadt.
(APA/dpa/Reuters)