USA und Kuba nehmen diplomatische Beziehungen auf

Bruno Rodríguez
Bruno Rodríguez APA/EPA (EMMANUEL DUNAND)
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Zur Wiedereröffnung der kubanischen Botschaft in den USA reist Kubas Außenminister Bruno Rodríguez nach Washington.

In Washington weht seit Montag vor der kubanischen Botschaft die Flagge des Karibikstaats. Eine Ehrengarde in weißen Uniformen hisste die Fahne vor dem herrschaftlichen Gebäude knapp drei Kilometer nördlich des Weißen Hauses. Bei der Zeremonie in Anwesenheit von Kubas Außenminister Bruno Rodríguez brachen die geladenen Gäste in Jubel aus.

Nach mehr als 50 Jahren diplomatischer Eiszeit haben die USA und Kuba wieder volle diplomatische Beziehungen aufgenommen. Die Vertretungen der beiden langjährigen Erzfeinde im jeweils anderen Land bekamen am Montag um 00.01 Uhr Ortszeit (06.01 Uhr MESZ) den Status von Botschaften, wie es die Regierungen in Washington und Havanna am 30. Juni vereinbart hatten.

Zur Wiedereröffnung der kubanischen Botschaft in den USA reiste Kubas Außenminister Bruno Rodriguez nach Washington. Zu den 500 geladenen Gästen zählen auch zahlreiche weitere Kubaner. Rodriguez ist auch bei US-Außenminister John Kerry eingeladen. Nach dem Treffen im State Department stellen sich beide Politiker den Fragen der Presse (19.45 Uhr MESZ). In Havanna ist keine Zeremonie geplant.

US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatschef Raul Castro hatten im Dezember eine historische Annäherung zwischen den Erzfeinden aus dem Kalten Krieg eingeleitet. Im Jänner lockerte Obama bereits einige Reise- und Handelsbeschränkungen. Kuba dringt zudem auf eine Aufhebung des seit 1962 geltenden Embargos gegen den Karibikstaat. Die Handelssanktionen kann aber nur der US-Kongress aufheben. Die oppositionellen Republikaner, die im Senat und im Repräsentantenhaus eine Mehrheit haben, sind strikt gegen eine Annäherung an Kuba.

(APA)

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