Es ist ein großes Schritt im Ringen um ein Ende des Atomkonflikts: Teheran soll einer lange strittigen Inspektion von Militäranlagen zugestimmt haben.
Der Iran hat sich mit der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO nach Teheraner Angaben über die lange strittige Inspektion von Militäranlagen verständigt. Nun wollten Experten beider Seiten einen Zeitrahmen für die Überprüfungen festlegen, sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation AEOI, Behrouz Kamalvandi, am Freitag der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.
Bei den seit Jahren laufenden Verhandlungen der fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschlands (5+1) mit Teheran über das iranische Atomprogramm sind IAEO-Inspektionen von Militäranlagen ein hoch kontroverses Thema. In der Militäranlage Parchin soll der Iran nach westlichen Geheimdienstberichten einst Atomtests simuliert haben.
Eine Einigung im Atomstreit zwischen der 5+1-Gruppe bedeuten die iranische Medienberichte aber vier Tage vor der Deadline am 7. Juli aber nicht. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) meinte am Freitag in Wien, dass es Fortschritte gebe, aber einige Punkte noch offen seien. "Als Gastgeber sind wir zuversichtlich, dass es eine Einigung gibt. Dies würde Stabilität nicht nur für die Region, sondern für uns alle bringen", erklärte Kurz nach einem Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer und dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif in der Präsidentschaftskanzlei.
Endgültiger Deal
Ähnlich optimistisch äußerte sich auch der Bundespräsident. Er meinte, dass es noch einige Formulierungsfragen zu lösen gebe, Außenminister Zarif aber letztlich zuversichtlich, dass ein Deal zustande kommt. "Wir haben viele Fortschritte erzielt", sagte Zarif am Freitag in Wien. Es gebe zwar eine allgemeine Bereitschaft, aber die andere Seite müsse dies eben durch Taten beweisen.
Unterdessen ist der Kabinettschef des iranischen Präsidenten, Mohammad Nahavandian, am Freitag nach Wien gekommen, um in einer "Spezial-Mission" die Atomverhandlungen zu beschleunigen. Die Konsultationen mit ihm sollen zu einem endgültigen Deal führen, hieß es am Freitag. Bis zum Eintreffen aller Außenminister am Montag wollen die Iraner offenbar den Vertragstext ausgefeilt wissen.
(APA/dpa)