Serena Williams hat in 19 Spielen gegen Maria Scharapowa erst zweimal verloren, die letzte Niederlage datiert aus dem Jahr 2004. „Es gibt keine Geheimnisse.“
London. Ihre Bilanz gegen Serena Williams ist verheerend, der letzte Sieg liegt elf Jahre zurück – von einem Williams-Fluch will Maria Scharapowa aber nichts wissen. „Es ist jedes Mal wieder ein neues Match. Ich hatte gegen sie nicht allzu großen Erfolg zuletzt, das stimmt. Das würde ich gern ändern“, sagte die 28 Jahre alte Russin vor dem reizvollen Wimbledon-Halbfinale am Donnerstag (ab 14 Uhr live in Sky).
2:17 lautet die Bilanz zwischen der aktuellen Nummer vier der Tenniswelt und der unangetasteten Weltranglistenersten und 20-fachen Grand-Slam-Siegerin aus den USA. So sehr Scharapowa auch das Ende ihrer Schreckensserie herbeisehnt, ihre 33 Jahre alte Dauerkontrahentin geht auch in dieses Match als Favoritin. Serena Williams wird auf der Jagd nach dem Steffi-Graf-Rekord und ihrem persönlichen Serena-Slam nur schwer aufzuhalten sein.
Gegen die fünfmalige Wimbledon-Siegerin gewann Scharapowa zuletzt im Jahr 2004, als die WTA-WM noch in Los Angeles gespielt wurde und die heutige Andy-Murray-Trainerin Amélie Mauresmo in der schwarzen und die mittlerweile vierfache Mutter Lindsay Davenport in der roten Gruppe mitspielte. Der andere Sieg gelang der bestverdienenden Sportlerin der Welt ebenfalls 2004, im Finale von Wimbledon. „Es gibt definitiv keine Geheimnisse zwischen uns. Es wird ein unglaublicher Moment werden, nach elf Jahren wieder gegen sie auf dem Centre Court anzutreten“, sagte Scharapowa. 16-mal nacheinander hat die fünfmalige Grand-Slam-Turniersiegerin gegen Williams verloren, darunter waren Demütigungen wie das 0:6, 1:6 im Olympia-Finale 2012 in London. Ganze drei Satzgewinne waren ihr vergönnt. Im Endspiel der Australian Open Anfang des Jahres standen sich die beiden charismatischsten Figuren der jüngeren Geschichte des Damentennis zuletzt gegenüber – Serena Williams gewann 6:3, 7:6.
Im zweiten Halbfinale stehen sich die Spanierin Garbiñe Muguruza und Agnieszka Radwanska gegenüber. Die Siegerin dieses Duells ist im Finale gewiss Außenseiterin.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2015)