Federer fordert Djokovic im Wimbledon-Finale

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Novak Djokovic besiegte Richard Gasquet souverän in drei Sätzen. Roger Federer hielt sich gegen Andy Murray ebenfalls schadlos.

Ein Jahr nach seinem bisher letzten Grand-Slam-Finale erhält Roger Federer am Sonntag beim traditionsreichsten Major-Turnier noch eine weitere Chance. Der 33-jährige Schweizer zog am Freitagabend mit einem überraschend glatten 7:5,7:5,6:4-Erfolg in 2:07 Stunden über Andy Murray zum bereits zehnten Mal ins Wimbledon-Endspiel ein.

Auf dem Weg zum achten Wimbledon-Triumph, der vor ihm noch niemandem gelungen ist, und zum bereits 18. Major-Titel steht Federer nun "nur noch" Novak Djokovic im Weg. Der topgesetzte Serbe hatte sich zuvor gegen den überraschend ins Halbfinale eingezogenen Franzosen Richard Gasquet ebenfalls Kräfte gespart. Nur 14 Minuten länger als Federer stand er beim 7:6(2),6:4,6:4 auf dem Platz. Für den großen Showdown am Sonntag (15.00 Uhr MESZ, live Sky Sport) sind die beiden aktuell besten Spieler jedenfalls gewappnet.

Die Vorentscheidung im hochklassigen Halbfinale zwischen Federer und Murray fiel im Finish des zweiten Satzes. Als Federer bei 5:4 und Aufschlag seines Kontrahenten insgesamt fünf Satzbälle nicht nützen konnte, wobei Murray aber großartig abwehrte, drohte das Match zu kippen. "Ich habe innerlich geschrien, fünf Satzbälle, wenn man so etwas auslässt. Aber ich habe da mein bestes Tennis gespielt", blickte Federer zurück. Natürlich habe er darüber nachgedacht, aber versucht ruhig zu bleiben. Schließlich nützte er die nächste Chance und nahm Murray das Service zum 7:5 doch ab. "Das war wahrscheinlich der Schlüssel des Spiels", erkannte der Schweizer Superstar.

Nach 2:07 Stunden nützte Federer dann aber gleich seinen ersten Matchball zum schon zehnten Einzug ins Endspiel. Als besonders wichtigen Aspekt nannte Federer seinen Aufschlag. Allein im ersten Satz überzeugte er mit elf Assen, insgesamt waren es 20. 56 Winner des Eidgenossen waren auch deutlich besser als 35 von Murray. "Der Aufschlag war entscheidend. Ich habe unglaublich gut aufgeschlagen und hatte nur einen Breakball gegen mich", konstatierte der Weltranglisten-Zweite.

Murray muss auf seinen zweiten Wimbledon-Titel nach 2013 bzw. den insgesamt dritten Major-Titel weiter warten. Im Head-to-Head mit Murray stellte Federer nun auf 13:11 Siege. Gegen Djokovic führt er mit 20:19 ebenfalls nur knapp.

Natürlich sind seine Hoffnungen nun groß, dass er es am Sonntag nun doch noch einmal schafft. Sein bisher letzter seiner 17 Grand-Slam-Titel jährt sich dieser Tage zum dritten Mal. Seit dem Triumph 2012 hat Federer bei Majors nur noch in Wimbledon im Vorjahr und in diesem Jahr ein Finale erreicht. Ob er sich den Sieg zutraut? "Wir werden das herausfinden. Novak ist seit ein paar Jahren der beste Spieler, er macht es für seine Gegner sehr schwer. Und ich habe mich auch letztes Jahr super gefühlt", erinnerte Federer. "Wir freuen uns beide darauf. Ich hoffe, dass ich es diesen Sonntag schaffe."

(APA)

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