Am Montag um Mitternacht läuft die Frist aus. Nach 13 Jahren andauernden Verhandlungen könnte es jetzt einen endgültigen Deal geben.
Im Atomstreit zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran steuern die Dauerverhandlungen im Wiener Palais Coburg am Samstag nach über zwei Wochen auf ihren Höhepunkt zu. In den nächsten 50 Stunden soll es eine Entscheidung darüber geben, ob ein endgültiger Deal möglich ist oder ob die Gespräche scheitern. Die schon mehrfach verlängerte Frist läuft am Montag um Mitternacht aus.
"Die Delegationen sind müde, und der Druck steigt. Wenn wir bis Montag nichts zusammenbringen, dann wird entweder vertagt, oder ich weiß nicht", so ein Diplomat am Samstagvormittag gegenüber der APA. Bereits am Freitagabend hatte US-Außenminister John Kerry von Fortschritten bei einigen Streitpunkten in den vergangenen Stunden gesprochen. Man sei dabei, Lösungen für die verbliebenen Fragen zu finden. "Ich glaube, wir haben einige der noch offenen Fragen gelöst. Wir haben einige Fortschritte gemacht", so Kerry. Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte in den USA, US-Präsident Barack Obama habe Kerry und seine Delegation beauftragt, in Wien zubleiben, solange die Verhandlungen sinnvoll seien.
13 Jahre und bislang keine Lösung
Am heutigen Samstag finden weitere Gespräche zwischen dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif, der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini und Kerry statt. Auch auf Expertenebene wird weiterverhandelt. Letzte strittige Fragen sind die Modalitäten der Aufhebung der Sanktionen und das UNO-Waffenambergo gegen den Iran.
Im 13 Jahre andauernden Konflikt rund um die umstrittene iranische Urananreicherung geht es darum, dass die Islamische Republik dem Westen glaubhafte und überprüfbare Garantien dafür abgibt, dass es keine Atomwaffen entwickelt und Atomenergie nur friedlich nutzt. Im Gegenzug will die internationale Staatengemeinschaft die schmerzlichen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufheben.
(APA)