Atom-Deal: "Noch schwierige Fragen zu regeln"

APA/EPA/AHMED YOSRI
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Beim Verhandlungsmarathon um das iranische Atomprogramm gibt es noch bei den Punkten Sanktionen und Waffenembargos Unstimmigkeiten.

Im Atomstreit zwischen der 5+1-Gruppe und dem Iran zeichnete sich auch am Samstag nach einem mehr als zweiwöchigen Verhandlungsmarathon im Wiener Palais Coburg weiter keine Einigung ab. "Es gibt noch schwierige Fragen zu regeln", twitterte US-Außenminister John Kerry nach Gesprächen mit seinem iranischen Kollegen Mohammad Javad Zarif und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini.

Delegationskreisen zufolge sind die zwei verbliebenen Hauptstreitpunkte die Aufhebung der Sanktionen und des UNO-Waffenembargos gegen Teheran. Der Zeitdruck auf die Verhandler wächst, denn nach dreimaliger Verlängerung der ursprünglichen Deadline am 30. Juni versuchen alle ein weiteres Hinauszögern der Gespräche zu vermeiden. "Es ist ganz klar, dass es nur drei Möglichkeiten gibt. Entweder wir schaffen es, einen Deal zustande zu bringen, wir verlängern oder vertagen oder es scheitert", erklärte ein iranischer Diplomat gegenüber der APA. Ein Scheitern würde aber allen Streitparteien extrem schaden, bestätigte auch ein westlicher Diplomat. Man sei nicht 98 Prozent des Weges gegangen, um dann an den letzten zwei Prozent zu scheitern.

Im Laufe des Samstags werden noch der britische Außenminister Philip Hammond und eventuell sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow in Wien erwartet. Unklar war zunächst, wann Chinas Außenminister Wang Yi und die ehemalige EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton nach Wien kommen. Frankreichs Chefdiplomat Laurent Fabius ist bereits wie sein deutscher Kollege Frank-Walter Steinmeier wieder in Österreich, um am Verhandlungsmarathon teilzunehmen.

(APA)

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