Aktivisten fordern ein Gesamtkonzept für das Areal und eine Prüfung aller Neubauten.
Wien. Zuletzt war es um den Bürgerprotest rund um die bekannten Steinhofgründe etwas ruhig geworden. Nun aber meldeten sich die Aktivisten wieder zurück: Man warnt vor einer raschen Verbauung ohne Gesamtkonzept.
Zur Erinnerung: Es geht um das Areal, auf dem sich das denkmalgeschützte Otto-Wagner-Spital und die Jugendstilkirche befinden. Weil sich der Krankenanstaltenverbund zurückzieht, wird eine Nachnutzung gesucht. Schon 2013 hatte eine Expertenkommission Ratschläge präsentiert. Die Experten beschäftigten sich auch mit der Entwicklung des Ostareals, wo auf einigen Feldern die Errichtung von Wohneinheiten als möglich erachtet wurde. Die Initiative kritisiert nun zweierlei: Erstens würde die von ihnen befürchtete Verbauung ohne Vorlage eines Gesamtkonzepts eine nachhaltige Nutzung erschweren. Denn werde erst einmal gebaut, seien Baulandreserven verbraucht und der Grünraum vernichtet. Verlangt wird daher eine Prüfung der Kompatibilität von Neubauten mit dem „außergewöhnlichen Status“ der Gesamtanlage.
Generell ist man gegenüber einer Verbauung skeptisch. Der prominente Unterstützer der Initiative, der Stadtplanungs- und Verkehrsexperte Hermann Knoflacher, geht so weit zu sagen, man dürfe hier nur bauen, wenn es sonst keinen Platz mehr in Wien gäbe. Das sei aber – siehe Aspern – eben nicht der Fall. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.07.2015)