Vor allem die fehlende Abkühlung in der Nacht belastet ältere und kranke Menschen sowie bei Kleinkinder, warnen Meteorologen. Ein Ende der Hitzewelle ist nicht absehbar.
Die Hitzewelle in Österreich hält an. Die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) hat für Teile Ostösterreichs ab heute, Samstag, sogar die höchste Warnstufe ausgerufen. Erwartet werden Höchstwerte zwischen 35 und 39 Grad.
Die Warnstufe Rot gilt für Wien, den Osten Niederösterreichs und das Nordburgenland. Die extreme Hitze führe in Verbindung mit der fehlenden nächtlichen Abkühlung zu einer sehr hohen Belastung, besonders bei älteren und kranken Menschen sowie bei Kleinkindern, warnten die Meteorologen. „Zumindest bis Mitte nächster Woche sind in der Osthälfte Österreichs weiterhin Höchsttemperaturen zwischen 35 und 39 Grad zu erwarten. In Vorarlberg, Tirol und Kärnten ist es nicht ganz so extrem heiß, mit Höchstwerten in den nächsten Tagen zwischen 26 und 34 Grad“, sagt Kathrin Götzfried von der ZAMG. Auch teils kräftige Gewitter sind zu erwarten, vor allem im Westen. Eine Ende der Hitze ist nicht in Sicht. Über dem Großteil Europas liegt ein mächtiges, sehr stabiles Hochdruckgebiet.
Neue Rekordwerte möglich
Der bisherige Rekord des Sommers 2015 liegt bei 38,3 Grad am 19. Juli in Krems und Langenlebarn. Der Wert von 38,6 Grad gemessen in Gars am Kamp am 22. Juli ist laut ZAMG nicht gültig, "da durch bauliche Maßnahmen in der direkten Umgebung der Wetterstation Gars keine für die Umgebung repräsentativen Temperaturwerte gemessen werden konnten".
Am Wochenende ist die Wetterlage laut einem Experten der ZAMG durchaus gegeben, dass der Rekord lokal gebrochen werden könnte. Langenlebarn ist etwa erneut ein guter Kandidat für Spitzenwerte.
Mehr Rettungseinsätze
An Tagen mit extremer Hitze erhöht sich die Zahl der Einsätze der Wiener Berufsrettung um bis zu 20 Prozent. Ein Großteil davon gelte älteren Menschen und chronisch Kranken. Die Berufsrettung verzeichnet täglich 600 bis 850 Einsätze. Bei Älteren ist es vor allem ein Problem, dass der Durstreflex abnimmt und zu wenig zu trinken kann gerade bei hohen Temperaturen zu Austrocknung und Kollaps führen. Bei chronisch Kranken droht die Gefahr, dass der Kreislauf durch hitzebedingte Überbeanspruchung schlappmacht.
Die Fachleute raten dringend, ausreichend Wasser zu trinken, körperliche Anstrengungen zu vermeiden und sich nicht zu lang direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Wer doch in die Sonne muss, sollte auf eine Kopfbedeckung achten. Sonst droht sogar ein Hitzschlag, und der kann tödlich verlaufen.
Problem für Landwirtschaft
Auch für die Landwirtschaft hat die Hitze erhebliche Folgen: Der deutsche Bauernverband erwartet, dass wegen der extremen Trockenheit und anhaltenden Hitze die Getreideernte deutlich magerer ausfällt als 2014.
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(APA)