Bundespräsident Fischer sieht im FPÖ-Wahlkampf einen Verstoß gegen den Konsens, Religion und Politik zu trennen. Wer sich zum Christentum bekennt, soll auch die Bibel ernst nehmen.
Auch Bundespräsident Heinz Fischer hat sich in die Debatte über als "hetzerisch" kritisierte EU-Wahlkampfslogans der FPÖ eingeschaltet und deren Verfassern eine Rüge erteilt: "Ich glaube, dass das erstens einmal ein Verstoß gegen unseren Konsens ist, dass wir Religion und Politik im gegenseitigen Respekt aber fein säuberlich getrennt halten", sagte er im Interview mit der ORF-ZiB.
"Zweitens habe ich mir persönlich gedacht, wenn jemand sagt, Abendland in Christenhand und sich damit zum Christentum bekennt, dann soll er bitte auch die Bibel ernst nehmen, wo es heißt, was ihr dem geringsten meiner Brüder habt getan, das habt ihr mir getan", so Fischer weiter. "Dann darf man nicht auf Leute, die Asyl ansuchen, auf Menschen, die in schwierigen Situationen sind, hinhauen."
Die Kritik gehe "völlig ins Leere und ist absurd", reagierte Generalsekretär Herbert Kickl auf die Aussagen von Fischer. Er ortet in den "Moralpredigten" des Präsidenten eine "ideologische Schieflage", Fischer solle nicht "in die Gedankenwelt seiner Zeit als SPÖ-Parteisekretär" zurückverfallen.
(APA)