Papst Franziskus fuhr nach seiner Ankunft in Washington mit einem Fiat 500L zu seiner Unterkunft. Und sorgte damit für Schlagzeilen.
Papst Franziskus hatte bei seiner Ankunft in Washington am Dienstag zwar keine öffentlichen Worte vorbereitet - die Wahl seines Autos, einem anthrazitfarbenen Fiat 500L, aber sagte schon alles. Nach der Ankunft auf dem Militärstützpunkt Andrews Air Force Base bestieg er den Kleinwagen, um die halbstündige Strecke zu seinem Quartier in der Vatikanbotschaft zurückzulegen - umringt von gigantischen schwarzen SUV des Sicherheitsdienstes. In einem Land, in der große Autos das Straßenbild prägen, eine klare Ansage an seinen amerikanischen Gastgeber: Papst Franziskus ist ein bescheidener Mann.
"Papst erobert Amerika im Fiat", titelte die Zeitung "San Diego Union-Tribune". Auch der Sender CNN Money lobte den Fiat als gute Wahl. Der Wagen sei "das ideale Fahrzeug für einen bescheidenen Papst, der Schnickschnack und Luxus gern auf ein Minimum beschränkt". Der britische "Independent" schrieb, Franziskus bringe "dringend benötigtes italienisches Flair" in seinen USA-Besuch. Und "kath.net" verzichtete nicht auf den Hinweis, dass der Papst zum Glück diesmal nicht auf den sonst gern benutzten VW (Passat) zurückgegriffen hat.
Als ungewöhnlich wurde verzeichnet, dass Franziskus sofort nach dem Einsteigen die Seitenfenster herunterfuhr, um den Menschen zuwinken zu können - für den US-Präsidenten aus Sicherheitsgründen ein Unding.
Obama fährt lieber im "Beast"
Barack Obama freilich ließ sich nicht dazu bewegen, in das kleine Auto zu steigen. Er verwendete nach der Begrüßung des Pontifex "Das Biest" - eine Panzerlimousine mit eigener Sauerstoffversorgung, Nachtsichtgerät und einem geschätzten Verbrauch von 29 Litern pro 100 Kilometer. Auch mit Rücksicht auf nationale Unternehmen ist die Fahrzeugwahl nicht zu beanstanden: Fiat und der US-Autobauer Chrysler sind seit einer Fusion 2014 unter einem Dach. Als Wagen für Massenveranstaltungen in den USA benutzt Franziskus einen offenen Jeep Wrangler, eine Chrysler-Marke.
In New York wird der Papst ein eigens angefertigtes Papamobil von Jeep verwenden. In Rom hingegen benutzt Franziskus für gewöhnlich einen blauen Ford Focus. Ein starker Kontrast zu seinem deutschen Vorgänger, der in einem Mercedes chauffiert wurde.
(APA/maka)