Wie erwartet lässt die Europäische Zentralbank den Zins, zu dem Zentralbank-Geld verliehen wird, unverändert. Mit Spannung werden weitere Informationen der EZB zum angekündigten Ankauf von Pfandbriefen erwartet.
Der Leitzins im Euro-Raum bleibt wie erwartet unverändert bei 1,0 Prozent. Das teilte die Europäische Zentralbank (EZB) nach ihrer Ratssitzung am Donnerstag in Frankfurt mit. Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld war angesichts der Rezession in vielen Euro-Ländern in mehreren Schritten auf das aktuelle Rekordtief gesenkt worden.
Nach der jüngsten Lockerung der Geldpolitik im Mai hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet eine weitere Rücknahme des Zinssatzes zwar nicht ausgeschlossen. Er betonte aber, dass der EZB-Rat das aktuelle Zinsniveau für angemessen halte. Auch Volkswirte hatten für diesen Donnerstag nicht mit weiteren Zinsschritten gerechnet.
Spannung bei Pfandbriefen
Mit Spannung werden weitere Informationen der EZB zum angekündigten Ankauf von Pfandbriefen ("Covered Bonds") bei einer Pressekonferenz am Nachmittag erwartet: Im Mai hatte Trichet gesagt, die Notenbank wolle mit dem Kauf von Anleihen im Umfang von 60 Mrd. Euro der kriselnden Wirtschaft wieder Schwung verleihen. Zudem will die EZB ihre neuen Prognosen zur Entwicklung von Konjunktur und Inflation vorlegen.
Auch die britische Notenbank ließ ihren Leitzins am Donnerstag wie erwartet unverändert. Der Leitzins liege weiterhin auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent, teilte der geldpolitische Ausschuss der Bank of England (BoE) in London mit. Niedrige Zinsen verbilligen Kredite für Unternehmen und Verbraucher und können so die Wirtschaft ankurbeln. Sparguthaben werden jedoch ebenfalls niedriger verzinst.
(APA)