VW-Skandal: Leiharbeiter fürchten um Job

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Ende September trat VW-Chef Martin Winterkorn ab, der stets betonte, keine Kenntnis von den Manipulationen gehabt zu haben. Ende des Monats scheidet der 68-Jährige auch aus der Porsche-Holding aus.

Wolfsburg. Der VW-Betriebsrat befürchtet als Folge des Abgasskandals eine Reduzierung der Leiharbeit im Konzern. Die Arbeitnehmervertreter würden „alle Möglichkeiten unterstützen, um die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen mit Leiharbeitsverträgen zu sichern“, sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats. VW-Chef Matthias Müller hat einen harten Sparkurs ausgerufen, um die Krise zu bewältigen, die immer weitere Kreise zieht.

Insidern zufolge hat VW bei der Manipulation der Abgaswerte mehrere Software-Versionen eingesetzt. Die illegale Software sei an vier Motorentypen angepasst worden, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Manche Experten gehen davon aus, dass bei unterschiedlichen Software-Versionen möglicherweise mehr VW-Mitarbeiter von den Manipulationen gewusst hätten und damit höhere Strafen drohen.

Ende September trat VW-Chef Martin Winterkorn ab, der stets betonte, keine Kenntnis von den Manipulationen gehabt zu haben. Ende des Monats scheidet der 68-Jährige auch aus der Porsche-Holding aus.

Währenddessen gehen die weltweiten Ermittlungen gegen VW weiter. In Frankreich kam es zu einer Hausdurchsuchung in der VW-Zentrale. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.10.2015)

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