Bank Austria: Wiens Haftungen für zuletzt höher

FPÖ-Chef Heinz Christian Strache
FPÖ-Chef Heinz Christian StracheAPA (HERBERT P. OCZERET)
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FPÖ-Chef Heinz Christian Strache diskutiert eine mögliche Zerschlagung der Bank Austria.

"Jobs futsch, Haftungen bleiben da". So kommentierte am Mittwoch FPÖ-Chef Heinz Christian Strache die Diskussion um eine Zerschlagung der Bank Austria. Die Haftungen der Gemeinde Wien für Verbindlichkeiten der UniCredit Bank Austria seien letztes Jahr sogar gestiegen.

So seien die Gemeindehaftungen für die Bank Austria im Jahr 2014 gegenüber 2013 um 1 Milliarde auf insgesamt rund 8 Milliarden Euro hoch geschnalzt, was laut Strache auf gestiegene Verbindlichkeiten der Bank Austria AG aus Pensionsrückstellungen zurückzuführen war. "Damit ist die Erklärung von Stadträtin Brauner bezüglich abschmelzender Haftungen der Gemeinde Wien eine Mär", befand der FPÖ-Chef. Der Wiener Finanzschuldenbericht 2014 wies die "Haftungen für die Verbindlichkeiten der Bank Austria AG und der Bank Austria AG Hypothekenbankgeschäft" mit 7,758 Milliarden Euro (2013: 6,758 Mrd. Euro) aus.

Geschäftsbeziehung überdenken?

Laut Strache muss in Wien nun verhindert werden, "dass sich auch bald Mitarbeiter der Bank Austria beim AMS anstellen müssen." Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) habe hier eine persönliche Verantwortung. "Erst durch die rote Stadtregierung konnte die Bank in die Hände internationaler Spekulanten gelangen". Der FPÖ-Politiker forderte die Stadt Wien auf, ihre Geschäftsbeziehung zur UniCredit Bank Austria AG zu überdenken.

2001 hatten die Haftungen 122 Mrd. Euro betragen. Damals wurde die damalige "Anteilsverwaltung Zentralsparkasse" (AVZ) in eine Stiftung ("Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten") umgewandelt. Die alte Gemeindesparkasse "Z" war eines der Vorgängerinstitute der Bank Austria.

(APA)

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