Bei der Großaktion zwei Tage nach der Parlamentswahl wurden offenbar auch leitende Beamte und Polizisten verhaftet.
Nach dem Wahlsieg vom Sonntag verschärft die in der Türkei regierende AKP ihre Gangart gegen Regierungsgegner: Bei Polizei-Razzien gegen Anhänger des Islampredigers Fethullah Gülen sind am Dienstag laut einem Medienbericht 35 Menschen in der Provinz Izmir festgenommen worden. Darunter seien auch leitende Regierungsangestellte und Polizeibeamte, meldete die Nachrichtenagentur Dogan.
Der regierungskritische Prediger gilt als Erzrivale des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dessen islamisch-konservative AKP bei der Wahl am Sonntag die absolute Mehrheit zurückgewonnen hatte. Die Festnahmen seien in den frühen Morgenstunden erfolgt. Kurz vor der Wahl hatte die Polizei Redaktionsräume von Fernsehsendern gestürmt, die Verbindung zu Gülen haben.
Erdogan beschuldigt den seit 1999 im US-Exil lebenden Gülen, innerhalb der Türkei eine Parallel-Struktur aufgebaut zu haben. Die Regierung in Ankara ging bereits wiederholt gegen Tausende mutmaßliche Anhänger des Geistlichen in Justiz, Polizei und den Medien vor.