Danach soll der angekündigte Konzernumbau starten. Ziel sei es, Volkswagen zu einem Mobilitätskonzern zu machen, sagte Matthias Müller.
Die Aufarbeitung des Abgasskandals wird Volkswagen nach Einschätzung von Vorstandschef Matthias Müller noch mindestens ein Jahr in Atem halten. "Ich hoffe, dass wir damit Ende nächsten Jahres weitgehend durch sind", sagte Müller dem Magazin "Stern". Die Klärung von Kundenansprüchen und Klagen gegen den Konzern würden sich dagegen "vermutlich über Jahre" hinziehen.
Den angekündigten Konzernumbau will Müller wie geplant nächstes Jahr angehen. "Man kann also davon ausgehen, dass mit Beginn des Jahres 2017 alle in die richtige Richtung ziehen", sagte der Konzernchef. Dann werde es auch die ersten Erfolge geben. In der neuen Struktur sollen die Töchter selbstständiger agieren dürfen. Dafür sollen sie mehr Spielraum in der Modellpolitik, beim Vertrieb und der Produktion in den Regionen erhalten. Details des geplanten Umbaus will Müller Mitte nächsten Jahres bekanntgeben. Ziel sei, Volkswagen zu einem Mobilitätskonzern zu machen. "Die Zukunft ist elektrisch", sagte Müller.
Verunsicherung bei Mitarbeitern weiter groß
Im VW-Stammwerk in Wolfsburg hat am Mittwoch die zweite Betriebsversammlung seit dem Bekanntwerden des weltweiten Abgasskandals begonnen. Die Beschäftigten sollten auf der Versammlung, zu der kurzfristig auch der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) anreiste, über die weitere Aufklärung der Abgasaffäre informiert werden.
Über zweieinhalb Monate nach dem Ausbruch des Dieselskandals bleibt die Verunsicherung groß. Obwohl die Stammbelegschaft nach Aussage Osterlohs nicht gefährdet ist, hat die Ankündigung von verlängerten Weihnachtsferien und längeren Produktionspausen Fragen aufgeworfen. Insbesondere unter den Leiharbeitern mit Zeitverträgen wachsen die Job-Sorgen. Auch die Ankündigung, dass die rund 120.000 Mitarbeiter im VW-Haustarifvertrag in diesem Jahr auf die sonst üblichen Bonuszahlungen verzichten müssen, belastet die Stimmung.
Volkswagen hatte im September zugegeben, Abgaswerte mit einer Software manipuliert zu haben. Ein Computerprogramm in der Motorsteuerung erkennt, wenn das Auto auf dem Prüfstand steht und regelt die Leistung so, dass die Grenzwerte beim Stickoxidausstoß eingehalten werden. Auf der Straße ist die Software ausgeschaltet und die Abgaswerte sind um ein Vielfaches höher. Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge davon betroffen.
(APA/Reuters/dpa)