VW-Skandal: 53.000 Österreicher bei VKI-Sammelaktion

53.000 Sammelaktion gegen VW
53.000 Sammelaktion gegen VWAPA/AFP/PATRIK STOLLARZ
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Die Händler wollen sich bei Gewährleistungsansprüchen von Kunden nach Abgas-Manipulationen nun nicht auf Verjährung berufen.

Die österreichischen VW-Vertragshändler haben gegenüber dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) einen Verjährungsverzicht für Gewährleistungsansprüche von Verbrauchern und Unternehmern abgegeben, die sich durch die Manipulation von Abgastest bei Dieselmotoren geschädigt sehen.

Ein Großteil der Vertragshändler habe die Verzichtserklärung bereits abgegeben, erklärte Ulrike Wolf, die beim VKI für Sammelaktionen zuständig ist. Ein kleiner Teil der Händler fehle noch, aber auch für sie gebe es eine entsprechende Zusage von VW-Rechtsvertretern. Für die VKI-Sammelaktion in Sachen VW haben sich bisher mehr als 53.000 österreichische Autobesitzer angemeldet.

Vergleichsgespräche

Die VW-Händler haben erklärt, auf Einwendungen aus der Verjährung bis 31.12. 2017 zu verzichten. Die Vergleichsgespräche mit VW sollen nun so rasch wie möglich beginnen, "realistisch wohl im Frühjahr 2016", so Wolf.

Der Verjährungsverzicht bezieht sich jedoch nur auf die Probleme mit Stickstoff-Abgasen. Für - vor Wochen kolportierte - Probleme mit den CO2-Abgasen gibt es keinen Verjährungsverzicht. Lauf VW seien davon jedoch nur wenige Autos betroffen, teilte der VKI heute (Montag) in einer Aussendung mit.

VW selbst hatte bereits Mitte Dezember einen Verjährungsverzicht bis 31.12. 2017 abgegeben. Dieser Erklärung ist nach Ansicht des VKI "irreführend", weil es sich gegenüber VW nicht Gewährleistungs-, sondern um Schadenersatzansprüche handle. "Schadenersatzansprüche gegen VW verjähren frühestens im Herbst 2018, sodass ein Verjährungsverzicht bis 31.12.2017 wertlos ist", hatte VKI-Expertin Wolf erklärt.

(APA)

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