Bei schlechtem Wetter ereigneten sich in der eisigen Ägäis mindestens zwei Bootsunglücke. Unter den Opfern waren mehrere Kinder.
Ein tödliches Ende hat für mindestens 36 Flüchtlinge die gefährliche Überfahrt von der Türkei nach Griechenland genommen. Türkische Polizisten fanden am Dienstag 29 Leichen an den Stränden der westlichen Region Balikesir gegenüber der griechischen Insel Lesbos, wie ein Sprecher des Grenzschutzes sagte. Weitere sieben Ertrunkene wurden aus der eisigen Ägäis geborgen. Unter den Opfern waren mehrere Kinder.
Wegen starker Winde war am Morgen ein in der Region Dikili gestartetes Boot mit 22 Flüchtlingen an Bord gekentert, wie die Nachrichtenagentur Dogan meldete. Trotz des Einsatzes der türkischen Grenzschützer seien die meisten Passagiere tot an einem Strand von Ayvalik gefunden worden. Auf von Dogan verbreiteten Fotos und Videos waren am Strand liegende Kinderleichen zu sehen, die über ihrer Kleidung Rettungswesten trugen.
Mindestens ein weiteres Drama ereignete sich, als Wasser in ein mit 58 Flüchtlingen überladenes Schlauchboot vor dem Badeort Dikili eindrang. Laut Dogan wurden etwa ein Dutzend Tote, darunter Frauen und Kinder, an einem nahe gelegenen Strand gefunden. Dutzende Flüchtlinge konnten demnach gerettet werden, viele mussten mit Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht werden.
Schlechtes Wetter und raue See
Es war zunächst nicht klar, wieviele Boote am Dienstag sanken. Bei den Unglücken handelt es sich um die bisher folgenschwersten im neuen Jahr. Trotz winterlicher Temperaturen und derzeit schlechter Wetterbedingungen mit rauer See versuchen nach Angaben der türkischen Behörden weiterhin zahlreiche Flüchtlinge, von der türkischen Küste aus die griechischen Ägäis-Inseln und damit die Europäische Union zu erreichen.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen im vergangenen Jahr etwa 700 Menschen bei dem Versuch ums Leben, über die Ägäis die EU zu erreichen, oder sie werden vermisst. Insgesamt kamen laut IOM im vergangenen Jahr eine Million Flüchtlinge in die EU, davon 700.000 über die Türkei und die griechischen Ägäis-Inseln.
(APA/AFP)