Citigroup-Chefökonom: "China wächst 2016 nur um 2,5 Prozent"

Chinese city of Shenzhen
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Willem Buiter prognostiziert der Volksrepublik einen drastischen Einbruch. Die offiziellen Wachstumszahlen von 6,9 Prozent Wachstum für das abgelaufene Jahr bezweifelt er.

Der Chefvolkswirt des US-Bankengiganten Citigroup prognostiziert einen kräftigen Wachstumseinbruch in China. Die Volksrepublik werde 2016 nur noch 2,5 Prozent wachsen, sagte er im Gespräch mit dem "Handelsblatt". Er sieht das Land gar nahe an einer Rezession. Die zahlreichen Fehlinvestitionen seit dem Krisenjahr 2008 haben dem Land industrielle Überkapazitäten beschert.

Auch wenn die offiziellen Daten ein Wachstum von 6,9 Prozent Wachstum für 2016 ausweisen; Buiter zweifelt diese stark und kommt nach eigener Einschätzung auf vier Prozent. Doch dort sieht er noch nicht das Ende der Fahnenstange. Für 2016 erwarte er einen Rückgang bis auf 2,5 Prozent. Begleitet werde dieser Rückgang von steigender Arbeitslosigkeit, Unternehmenspleiten und diversen Rettungsmaßnahmen der Regierung.

Auch aufden Westen sieht der Chefvolkswirt der Citigroup dramatische Folgen zukommen. Speziell gelte das für die Exporteure von Kapitalgütern in Deutschland, Japan und Südkorea. Auch der zu erwartende Geldabfluss in die USA und andere westliche Länder werde die wirtschaftliche Erholung wegen der steigenden Wechselkurse weiter verzögern, so Buiter weiter.

Chinas Regierung rät er die Staatsausgaben anzuheben um dem nationalen Konsum in China zu stärken. Die Gelder sollen vor allem in ein leistbares Wohnen und in die städtische Infrastruktur fließen.

(red.)

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