Das Mädchen wollte sich laut Anklage dem IS anschließen, wurde Anfang Dezember aber am Wiener Westbahnhof festgenommen.
Im Wiener Straflandesgericht muss sich am Donnerstag eine 17-jährige Schwedin als mutmaßliche Terroristin vor einem Schöffensenat verantworten. Dem Mädchen mit somalischen Wurzeln wird angelastet, sie habe über die sogenannte Balkanroute nach Syrien gelangen wollen, um sich dort der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) anzuschließen.
Auf einen Hinweis der schwedischen Behörden machte die Wiener Polizei allerdings ihre Reisepläne zunichte. Sie wurde Anfang Dezember am Westbahnhof festgenommen. Seither sitzt die 17-Jährige in U-Haft, obwohl das inkriminierte Vorgehen nach schwedischem Recht gar nicht strafbar wäre. Deshalb hatte Schweden auch kein Auslieferungsersuchen erstellt, was erst die Zuständigkeit der Wiener Justiz begründete.
Der Fall hat in Schweden für beträchtliches Aufsehen gesorgt - laut Gerichtssprecherin Christina Salzborn dürften zahlreiche Medienvertreter zur Verhandlung anreisen. Der Prozess findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt und wird vom Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung überwacht.
(APA)