Jeff Bezos' Raumfahrt-Projekt Blue Origin macht Fortschritte. Schon 2018 sollen zahlende Passagiere ins Weltall geschickt werden.
Geht alles nach Plan, will Amazon-Gründer Jeff Bezos schon ab 2018 mit seiner Raumfahrt-Firma Blue Origin Flüge ins All anbieten. Das sagte er am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Mit den bemannten Testflügen will Bezos im kommenden Jahr starten.
Es ist das erste Mal, dass der US-Milliardär einen konkreten Zeitplan öffentlich macht. Sein Unternehmen will sechs "New Shepard"-Raketen bauen, die sechs Passagiere 100 Kilometer ins Weltall schicken können. Das ist hoch genug, um einige Minuten Schwerelosigkeit zu erleben - und die Erde aus einer neuen Perspektive zu erleben.
Erster unbemannter Testflug im April
Im April hatte Blue Origin seinen ersten Testflug mit der "New Shepard" erfolgreich absolviert. Das unbemannte Raumfahrzeug erreichte eine Höhe von rund 93 Kilometern. Die Kommandokapsel glitt anschließend sicher zu Boden. Derzeit werden die ersten zwei Maschinen mit Fenstern für Passagiere gebaut.
Wie viel die Tickets für einen Flug ins All kosten werden, gab Bezos nicht bekannt. Anders sein Konkurrent Richard Branson, dessen Unternehmen "Virgin Galactic" ebenfalls bald mit Testflügen starten will: Ein Trip mit dem SpaceShipTwo soll 250.000 Dollar kosten.
Die Konkurrenz
Gleich mehrere Superreiche versuchen mit ihren Firmen, wiederverwendbare Raketen oder Raumgleiter zu bauen.
- Der Gründer des Elektrosportwagen-Herstellers Tesla, Elon Musk, bejubelte am 21. Dezember einen Erfolg: Zum ersten Mal landete eine Rakete seiner Firma SpaceX nach erfolgreicher Weltraummission wieder senkrecht auf der Erde. Die oberste Stufe der "Falcon-9" genannten Trägerrakete hatte zuvor elf Satelliten in ihre Umlaufbahn gebracht.
- Virgin Galactic, das Raumfahrt-Unternehmen von Milliardär Richard Branson, entwirft Raumgleiter für Weltraumtouristen. Das "SpaceShipTwo" war aber im Oktober 2014 abgestürzt, ein Pilot kam ums Leben. Doch Branson hält an seinem Traum fest: Im Februar 2016 hat Virgin Galactic ein Nachfolgemodell vorgestellt.
(Red.)