Zwei Drittel aller Privatkredite waren Wohnbaukredite. Die Kredite für die Wohnraumbeschaffung waren in Österreich Ende 2015 so billig wie nie zuvor.
Aufgrund der Nullzinspolitik und der expansiven Geldpolitik der EZB wird die Nachfrage nach Immobilien hoch bleiben, konstatierte zu Jahresbeginn der Immobiliendienstleister EHL. Dies wird indirekt von der Oesterreichischen Nationalbank bestätigt. Denn obwohl die Banken in Österreich seit der Finanzkrise 2008 ihre Bilanzsummen deutlich zurückgefahren haben, haben sich die Kredite durchgehend stabil entwickelt. Von der Geldschwemme der EZB haben vor allem die Häuslbauer profitiert. Wohnbaukredite haben das Kreditwachstum während der Krise gestützt. Auch 2015 sorgten sie dafür, dass die Kredite an Private insgesamt zulegten.
Ende 2015 sprang das Wachstum bei den Krediten an private Haushalte in Österreich auf 2,1 Prozent. Das war der höchste Wert seit August 2011. Knapp 65 Prozent aller Kredite privater Haushalte waren 2015 Wohnbaukredite. Hier gab es 2015 einen Anstieg um 3,5 Prozent auf 94,7 Milliarden Euro.
Zinsen für Private unter Eurozonen-Schnitt
Kredite für die Wohnraumbeschaffung waren in Österreich Ende 2015 so billig wie nie zuvor. Die Zinsen von im Schnitt 2,01 Prozent waren im Dezember um 13 Basispunkte tiefer als ein Jahr davor, erklärte der Statistikchef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Johannes Turner, am Freitag bei einer Pressekonferenz.
Mit seinen Hypothekarkreditzinsen liegt Österreich auch unter dem Eurozonen-Niveau. Allerdings sind die Eurozonen-Sätze ein Durchschnitt quer durch Europa, wo es regional deutliche Differenzen gibt. Im Süden, also in Italien, Spanien oder Griechenland kosten Wohnkredite mehr als in Frankreich, Deutschland und Österreich. Die Lage in Österreich dürfte hier der Zinslandschaft der Deutschen ähneln.
(APA)