Nach Edison hätt’ man sich fast alles sparen können.
Also natürlich nicht sämtliche medizinischen Errungenschaften, die Leben retten und verlängern. Aber sonst: alles überflüssig. Besser ist es nachher nicht mehr geworden. Thomas Alva Edison gilt ja umstrittenerweise als Erfinder der Glühbirne. Deshalb ist auch eine Reihe von Glühbirnen heute nach ihrem vermeintlichen Erfinder benannt. Und das Schlimme und das Schöne zugleich daran: Sie wollen unbedingt so aussehen, als hätte sie Edison nur zehn Minuten zuvor erfunden. So archaisch-vintage-industriell sind sie bemüht zu wirken.
Das Licht der Vintage-Glühbirnen ist wohlig-warm, man möchte sich richtig reinkuscheln in diese gezwirbelten Glühfäden. Das ist nur gerecht: Schließlich hat uns die Phalanx aus Politik und ihren Lobbyisten die konventionellen Glühbirnen aus den Heimen entrissen, uns mit dem kalten Licht von Halogen und LED unsere Wohnräume steril verunheimlicht. Da geschieht es ihnen recht, dass sie nun überall baumeln, diese Glühbirnen der Herzen. Sie sind kugelrund und mindestens so groß wie große Seifenblasen. Und sie hängen überall: auf den Messen und in ihren Messeständen. In ihrem Licht verkauft man Hotdogs, Wein und Sushi. Danke für das Licht, Edison, so generell. Aber vielleicht fällt ja jemandem noch etwas anderes ein. So rein stilistisch.