Kerry will in Wien auch über Berg-Karabach reden

US-Außenminister John Kerry.
US-Außenminister John Kerry.(c) APA/AFP/PHILIPPE LOPEZ
  • Drucken

Dritter Verhandlungstag nach Libyen und Syrien vermutlich der Kaukasus-Krise gewidmet.

Wien. Kommende Woche verhandeln die Außenminister der Welt- und vieler Regionalmächte in Wien nicht nur über Syrien und Libyen. Geplant ist auch ein Sondertreffen zum Konflikt in Berg-Karabach, der zwischen Armenien und Aserbaidschan wieder dramatisch aufgeflammt ist. Das erfuhr „Die Presse“ aus diplomatischen Kreisen.

Beginnen wird der Gipfelreigen am Pfingstmontag im Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse mit Gesprächen über Auswege aus der Krise in Libyen. Geladen sind die 17 Außenminister: John Kerry (USA), Sergej Lawrow (Russland), Philip Hammond (Großbritannien), Jean-Marc Ayrault (Frankreich), Wang Ji (China) Frank-Walter Steinmeier (Deutschland), Paolo Gentiloni (Italien) Sameh Shoukry (Ägypten), Nasser Judeh (Jordanien), Mevlüt Çavuşoğlu (Türkei), Adel Al-Jubeir (Saudiarabien), José Manuel García-Margallo (Spanien), Ramtane Lamamra (Algerien), Mohammed al-Thani (Katar), Khemaies Jhinaoui (Tunesien), Salaheddine Mezouar (Marokko), Abdullah bin Zayed Al Nahyan (Vereinigte Arabische Emirate). Federica Mogherini soll die EU vertreten, der Libyen-Sondergesandte Martin Kobler die UNO.

Am Dienstag sollen die Außenminister Irans (Javad Zarif), Libanons (Gebran Bassil), Iraks (Ibrahim al-Jaafari) und Omans (Yusuf bin Alawi bin Abdullah) dazustoßen, um über ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien zu reden. Der UN-Beauftragte Staffan de Mistura wird sie dabei über den Stand der inner-syrischen Friedensverhandlungen in Genf informieren. Dienstagfrüh wird Außenminister Kurz von seiner Israel-Reise zurückkehren. Er wird nicht an der Syrien-Konferenz teilnehmen, seine Amtskollegen am Mittwoch jedoch zu einem Essen einladen. An diesem Tag soll auch über Berg-Karabach verhandelt werden, allerdings in kleinerer Runde mit amerikanischer und russischer Beteiligung.

US-Außenminister Kerry wird übrigens bereits Sonntagabend in Wien erwartet. (cu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die USA, Russland und Frankreich vermittelten.
Außenpolitik

Berg-Karabach: Erneuerung der Waffenruhe bei Wiener Treffen

Armenien und Aserbaidschan einigten sich in Wien auf die Einhaltung einer neuerlichen Feuerpause. Der Konflikt war Anfang April wieder eskaliert.
Außenpolitik

Berg-Karabach: Gedämpfte Erwartungen an Gipfeltreffen

Die Staatschefs von Armenien und Aserbaidschan berieten in Wien über die Lösung des Konflikts, der zuletzt eskalierte. Im besten Fall folgen neue Gespräche – und Maßnahmen zur Deeskalation.
Außenpolitik

Berg-Karabach: Präsidententreffen in Wien geplant

In Wien soll über eine Entschärfung der Krise zwischen Armenien und Aserbaidschan verhandelt werden.
Ein armenischer Soldat in Berg-Karabach. Im April gab es heftige Kämpfe.
Außenpolitik

Berg-Karabach: "Verhandlungen unmöglich, solange geschossen wird"

Armeniens Vizeaußenminister gibt im Interview mit der "Presse" Aserbaidschan die Schuld für die Eskalation.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.