Staubsauger-Erfinder Dyson verstärkt das Brexit-Lager

Brexit - Staubsauger-Erfinder Dyson verstärkt das Austrittslager
Brexit - Staubsauger-Erfinder Dyson verstärkt das Austrittslager(c) APA (DYSON)
  • Drucken

Großbritannien könne außerhalb der EU "mehr Wohlstand und mehr Jobs" schaffen, sagt der Selfmade-Milliardär.

Der Erfinder des beutellosen Staubsaugers, James Dyson, hat sich knapp zwei Wochen vor dem Brexit-Referendum für einen Austritt Großbritanniens aus der EU ausgesprochen. Sein Land könne außerhalb der EU "mehr Wohlstand und mehr Jobs" schaffen, sagte der Selfmade-Milliardär der Zeitung "Daily Telegraph".

Vor allem werde Großbritannien durch einen Austritt aus der Europäischen Union "die Kontrolle über sein Schicksal" wiedererlangen. "Und ich glaube, dass Kontrolle die wichtigste Sache in Leben und Wirtschaft ist." Als "Blödsinn" wies er Warnungen der EU-Befürworter zurück, dass ein Austritt den Außenhandel des Landes negativ treffen würde.

Sollte die EU tatsächlich Zölle einführen, "werden wir im Gegenzug dasselbe machen". "Die EU würde dann wirtschaftlichen Selbstmord begehen, weil wir (für) 100 Milliarden Pfund (127 Mrd. Euro) importieren, und nur für 10 Milliarden Pfund ausführen", verwies Dyson auf den massiven Handelsbilanzüberschuss der EU-Staaten mit Großbritannien.

Umfragen zeigen Kopf-an-Kopf-Rennen

Umfragen zeigen vor dem Referendum am 23. Juni ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Befürwortern und Gegnern des EU-Austritts. Premierminister David Cameron wirbt für einen Verbleib seines Landes in der Europäischen Union und bezeichnet einen Austritt als "Sprung in die Dunkelheit". Den vom Euroskeptiker Nigel Farage und dem konservativen früheren Londoner Bürgermeister Boris Johnson angeführten Brexit-Befürwortern wirft er vor, kein schlüssiges Konzept für die Zeit nach dem EU-Austritt zu haben.

Die EU-Partner, die USA, einflussreiche internationale Wirtschaftsinstitutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie ein Großteil der großen britischen Unternehmen wirbt für einen Verbleib Großbritanniens in der EU. Auch die Gewerkschaften haben vor einem Verlust von Millionen Jobs durch einen EU-Austritt gewarnt.

James Dyson gilt als erfolgreichster Erfinder der Gegenwart. Er hat Anfang der 1990er Jahre den Staubsauger ohne Beutel erfunden, konnte aber keinen der Branchenriesen dafür gewinnen, ihn zu produzieren. Also brachte er ihn im Jahr 1992 selbst auf den Markt. Mittlerweile ist der "Dyson" zum Kultobjekt geworden. Obwohl seine Technologie mittlerweile von den großen Konzernen kopiert wird, kann Dyson weiterhin Millionen Staubsauger rund um den Erdball zu hohen Preisen absetzen.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Balloon Filled With Helium with the design of a British Union Flag
Europa

„Erschütterung für die EU“

Berlin und Paris wollen die EU im Falle eines Briten-Austritts zusammenhalten. Merkel warnt vor Binnenmarktausstieg.
Gibraltar
Europa

Gibraltars Angst vor dem Brexit

In der britischer Kronkolonie wollen 90 Prozent für Verbleib stimmen.
George Osborne
International

Britischer Finanzminister droht mit Steuererhöhungen bei Brexit

Osborne sagt, ein EU-Austritt Großbritanniens würde für die Briten teuer werden. Er kündigt Ausgabenkürzungen und höhere Steuern an.
Das Popularblatt "Sun" ist für einen Austritt.
Europa

Brexit-Befürworter wollen EU erst 2020 Rücken kehren

Die Befürworter legen einen Plan für den Austritt vor. Sie wollen sich nicht, wie im Lissabon-Vertrag vorgesehen, an eine zweijährige Verhandlungsfrist halten.
Europa

Rückenwind für britische EU-Gegner

Das Massenblatt "The Sun" unterstützt offen den Brexit. Jüngste Umfragen deuten auf eine Mehrheit für den Austritt hin. Das Lager der EU-Befürworter ist verunsichert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.