Die Täter seien einheimische Islamisten gewesen, erklärt die Regierung. Bei dem Angriff wurden 20 Ausländer und zwei Polizisten getötet.
Das Blutbad in einem Cafe in der Hauptstadt Dhaka geht nach Angaben der Regierung von Bangladesch auf das Konto einer einheimischen Islamistengruppe. Die Angreifer seien Mitglieder der Jamayetul Mujahideen Bangladesh, sagte Innenminister Asaduzzaman Khan am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. "Sie haben keine Verbindungen zum Islamischen Staat."
Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte sich zu dem Angriff auf das Cafe "Holey Artisan Bakery" in Dhaka bekannt, bei dem 20 Ausländer und zwei Polizisten getötet wurden. Bewaffnete überfielen das Cafe am Freitagabend und hielten dutzende Menschen stundenlang fest. Spezialkommandos beendeten die Geiselnahme am Samstag in der Früh gewaltsam und töteten dabei sechs Angreifer.
Radikalisierung "ist eine Mode geworden"
Die Polizei veröffentlichte die Namen und Fotos der sechs erschossenen Angreifer. Ein siebenter Mann wurde festgenommen und verhört. Laut Innenminister Khan waren alle Angreifer gut ausgebildete junge Männer, die an der Universität studierten überwiegend aus wohlhabenden Familien stammten. Keiner von ihnen sei auf eine islamische Hochschule gegangen. Auf die Frage, warum die Männer sich radikalisiert hätten, sagte Khan: "Es ist eine Mode geworden."
Die verbotene Jamayetul Mujahideen Bangladesh (JMB) wird von der Regierung immer wieder für Anschläge verantwortlich gemacht. In den vergangenen Wochen hatte es eine Reihe blutiger Angriffe auf säkulare Aktivisten, Blogger und Journalisten sowie Angehörige religiöser Minderheiten gegeben. Zu den meisten Angriffen bekannten sich der IS und der südasiatische Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida. Die Regierung bestreitet jedoch, dass ausländische Islamistengruppen in dem südasiatischen Land aktiv sind.
(APA/AFP)