Die Stadt Katif ist die Hochburg der Schiiten im ansonsten sunnitisch geprägten Saudiarabien. Alles deutet auf einen IS-Anschlag hin.
Zwei Explosionen haben am Montag die saudiarabische Stadt Katif erschüttert. Augenzeugen zufolge sprengte sich vermutlich ein Selbstmordattentäter vor einer Moschee in die Luft. Den Angaben zufolge wurde bei einer ersten Detonation ein Auto zerstört, das vor der Moschee geparkt hatte. Kurz darauf habe sich eine weitere Explosion ereignet.
Alles deutete auf einen Selbstmordattentäter hin. Katif im Osten des sunnitisch geprägten Landes ist die Hochburg der schiitischen Minderheit. In den vergangenen Tagen hatte die sunnitische Extremistenorganisation "Islamischer Staat" unter anderem im Irak bei gezielten Angriffen gegen Schiiten zahlreiche Menschen getötet.
Es war nicht das erste Attentat in Saudiarabien an diesem Tag. In unmittelbarer Nähe des US-Konsulats in der Hafenstadt Jeddah hat sich ein Attentäter in die Luft gesprengt. Größere Schäden konnten offenbar verhindert werden, weil Sicherheitskräfte in der Nacht zu Montag auf den Mann aufmerksam geworden und eingeschritten seien, teilte das Innenministerium in Riad mit.
In den vergangenen beiden Jahren gab es in dem sunnitischen Königreich immer wieder Gewalttaten gegen Sicherheitsbeamte und gegen die schiitische Minderheit, zu denen sich die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte. IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi hat das saudi-arabische Königshaus wiederholt der Tyrannei und des Abfalls vom Glauben bezichtigt und die Bürger aufgefordert, sich gegen die Herrscherdynastie zu erheben.
(APA/Reuters)