Der türkische Präsident fordert erneut von Washington, Fethullah Gülen auszuliefern. Ankara wirft dem Prediger vor, hinter dem jüngsten Putschversuch in der Türkei zu stehen.
„Früher oder später werden die Vereinigten Staaten von Amerika eine Entscheidung treffen: Entweder die Türkei oder Fetö." Das sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Fetö ist gleichsam die türkische Abkürzung für "Fethullah Terrororganisation". Die Regierung in Ankara stuft die Bewegung des Predigers Fethullah Gülen mittlerweile als Terrorgruppe ein. Gülen wird von Ankara beschuldigt, hinter dem Putschversuch vom 15. Juli zu stecken.
Erdogan forderte nun von den USA erneut, Gülen an die Türkei auszuliefern. Gülen und seine Anhänger haben über viele Jahre hinweg Medien und Bildungseinrichtungen aufgebaut. Erdogan und der Prediger arbeiteten einst zusammen. Erst vor ein paar Jahren kam es zum Bruch zwischen den beiden. Gülen lebt seit fast 20 Jahren in den USA.
"Demokratie-Wachen" werden beendet
Knapp vier Wochen nach dem Putschversuch erklärte Erdogan nun die nächtlichen „Demokratie-Wachen“ auf öffentlichen Plätzen für beendet. Bei einem Besuch einer solchen Veranstaltung vor dem Präsidentenpalast in Ankara in der Nacht auf Donnerstag dankte Erdogan den zahlreichen Teilnehmern, die seit dem Putsch seinem Aufruf zu den nächtlichen Demonstrationen im ganzen Land gefolgt waren. Zugleich rief er die Bevölkerung dazu auf, weiter wachsam zu bleiben.
(APA/red.)