Flüchtlinge: Zustrom in der Ägäis leicht gestiegen

Es gebe aber keine Anzeichen, dass die Türkei den Flüchtlingspakt mit der EU nicht einhält, erklärte Migrationsminister Mouzalas.

Die Zahl der Migranten und Flüchtlinge, die aus der Türkei nach Griechenland übersetzen, ist in den vergangenen Tagen gestiegen. Zwischen Freitag- und Samstagmorgen setzten 145 Menschen von der türkischen Ägäis-Küste zu den griechischen Inseln über, wie der Flüchtlingskrisenstab am Samstag in Athen mitteilte.

Am Vortag hatte der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas nach einem Treffen mit Regierungschef Alexis Tsipras erklärt, der leichte Anstieg sei kein Anzeichen dafür, dass die Türkei den Flüchtlingspakt mit der EU nicht einhält. In den Registrierzentren auf den Ostägäis-Inseln harrten am Samstag 10.462 illegal eingereiste Menschen aus. Es gibt derzeit aber nur Unterbringungsmöglichkeiten für 7.450 Menschen. Um die Lage dort zu entschärfen, werden inzwischen Migranten zum Festland gebracht.

Vor Inkrafttreten der Vereinbarung waren im Februar durchschnittlich fast 2.000 Migranten pro Tag aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Danach sanken die Zahlen nach offiziellen Angaben auf im Schnitt pro Tag 121 im April, 55 im Mai, 51 im Juni sowie 59 im Juli. Bis zum 13. August stieg die Zahl wieder: Im Schnitt setzen täglich knapp 100 Menschen illegal aus der Türkei zu den Ostägäis-Inseln über.

(APA/dpa)

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