Es gibt noch keine Information zu Tätern, die am Mittwoch den Campus der Uni in Afghanistans Hauptstadt stürmten. 33 Menschen wurden verletzt.
Bei einem Angriff mutmaßlicher Taliban auf die Amerikanische Universität in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind 15 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien sieben Studenten, zwei Wächter der Universität und drei Polizisten, sagte der Sprecher der Kabuler Polizei, Basir Mujahid, am frühen Donnerstag. Auch die drei Angreifer tot.
Erst um 4.00 Uhr morgens (Ortszeit) hätten die Sicherheitskräfte den letzten töten können. 30 bis 35 Menschen seien verletzt worden. Zu den Tätern gibt es weiter keine Informationen. Bisher hat sich zu der Tat noch keine extremistische Gruppe bekannt.
Zur Zeit des Angriffs seien 700 Studenten auf dem Campus gewesen. Die Sicherheitskräfte hätten deshalb sehr vorsichtig und langsam gearbeitet, sagte Mujahid. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums hatte in der Nacht bestätigt, dass Berater der NATO-Mission Resolute Support den afghanischen Sicherheitskräften halfen.
Der Angriff hatte am Mittwochabend gegen 19 Uhr (Ortszeit) begonnen. Mit einer Bombe hatten die drei Angreifer eine Seitenmauer der Universität eingerissen. Dabei starb einer der Angreifer.
Im Klassenzimmer gefangen
Studenten berichteten mit verzweifelten Botschaften über soziale Medien über Schusswechsel, ihre Flucht oder riefen um Hilfe. "Wir sind in unserem Klassenzimmern gefangen", berichtete ein Student der Nachrichtenagentur Reuters telefonisch vom Uni-Gelände. Die Hochschule bietet Abendklassen an, die normalerweise rege besucht werden.
Der mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnete afghanische Fotograf der Nachrichtenagentur Associated Press, Massud Hussaini, berichtete ebenfalls per Twitter aus einem Klassenraum: Er höre Schusswechsel, Mädchen weinten. Hussaini konnte später entkommen.
Erst vor zwei Wochen waren ein australischer und ein US-amerikanischer Professor nahe der Universität aus ihrem Auto heraus von Unbekannten verschleppt worden. Der Präsident der Universität, Mark English, kündigte daraufhin an, die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern. Die Leitung der 2006 gegründeten Elite-Universität, an der 1.700 Studenten eingeschrieben sind, war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
(APA/dpa)