Heta: Größte Gläubigergruppen wollen Angebot annehmen

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Mitglieder der drei größten Gläubigergruppen der HETA Asset Resolution AG wollen das verbesserte Rückkauf-Angebot akzeptieren.

Mitglieder der drei größten Gläubigergruppen der HETA Asset Resolution AG (darunter die Ad-Hoc-Gruppe und die Par-Investorengruppe) haben bekräftigt, das verbesserte Rückkauf-Angebot des Kärntner Ausgleichszahlungs-Fonds zur Ablöse der Haftungen Kärntens für die Heta annehmen zu wollen. Wie bereits im Mai im Rahmen einer Absichtserklärung zwischen dem Bund und den Gläubigern vereinbart, haben die Gläubiger im Vorfeld schriftlich ihre Unterstützung für das angekündigte Angebot erklärt.

In den zurückliegenden Wochen und Monaten seien alle zur Verfügung stehenden Kräfte aufgewendet worden, um einen tragfähigen Kompromiss zu erreichen, erklärte der Sprecher der Gruppe, Friedrich Munsberg, am Samstag. "Wir mussten schmerzhafte Zins- und Kapitalverluste in Kauf nehmen. Im Sinne einer gemeinsamen Lösung und zur Abwendung von jahrelangen rechtlichen Auseinandersetzungen stimmen wir dem Angebot nun zu."

Das erste Angebot an die Gläubiger im Frühjahr hatte nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit gefunden. Wie viele der Gläubiger nun dem verbesserten Angebot zustimmen, ist nicht genau bekannt, es dürfte diesmal jedoch für eine Annahme reichen.

Schelling: "Quoten für Angebotsannahme werden erreicht"

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) bezog kurz darauf im Ö1-"Mittagsjournal" zu dem Angebot Stellung. Dort ging er davon aus, dass die meisten Heta-Gläubiger das neue Angebot, das am Dienstag offiziell vorgelegt wird, annehmen werden. "Ich glaube, dass Österreich mit jedem Vergleich besser aussteigt wie mit verlorenen Gerichtsverfahren, weil die würden alle auf hundert gehen", sagte Schelling. "Ich glaube, dass das für die Republik eine gute Lösung ist."

Der Kapitalmarkt würde nämlich durch Gerichtsverfahren massiv geschädigt werden und die Bundesländer würden sich am Kapitalmarkt schwerer refinanzieren können, argumentierte der Finanzminister. Das Angebot an die Gläubiger sei, abgesehen von der Laufzeit, völlig unverändert gegenüber dem ursprünglichen Angebot. Er gehe davon aus, dass die notwendigen Quoten für die Annahme des Angebots erreicht werden, sagte Schelling.

Vereinbart wurde, dass die Gläubiger die Bundesanleihe schon nach 60 Tagen Behaltedauer zu Geld machen und 90 Prozent ihres eingesetzten Kapitals zurückbekommen können. "Es wird viele Gläubiger geben, die diesen Bond behalten werden", glaubt Schelling, "weil zu Beispiel die Versicherungen nicht wertberichtigt haben und daher einen Hunderter-Bond im Portefeuille behalten wollen. Die werden das über eine längere Laufzeit behalten." Derzeit gebe es auch wenige Veranlagungsmöglichkeiten mit Verzinsung.

Im Herbst werde das Thema weitestgehend vom Tisch sein. "Was wir nicht ausschließen können, ist, dass es einzelne Gläubiger gibt, die dem Angebot nicht beitreten und trotzdem den Klagsweg beschreiten werden." Das Restrisiko dieser Klagen für Kärnten sei dann so minimiert, "dass es beherrschbar ist".

(APA)

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