Arthur Arbesser: Ende der Eiszeit

Abschied. Die zweite Iceberg-Kollektion von Arbesser war seine letzte.
Abschied. Die zweite Iceberg-Kollektion von Arbesser war seine letzte.(c) Matthias Aschauer
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Seine Wiener Prägung nennt Arthur Arbesser oft als Inspiration für seine Mode. Die Kollektionen von Iceberg entwirft er künftig nicht mehr.

Seit er als Designer seines eigenen Modelabels in Mailand seine Kollektionen zu präsentieren begann, hat sich der gebürtige Wiener Arthur Arbesser eine treue und einflussreiche Fangemeinde erarbeitet. Journalisten und Buyers aus aller Welt schätzen die Qualität seiner Arbeit. Oft wird die künstlerisch-intellektuelle Herangehensweise, eventuell das Resultat einer Wiener Prägung, als Charakteristikum von Arbessers Designanspruch hervorgehoben. „Die Liebe zur Tradition, zum Beständigen und auch zur Qualität sind auf jeden Fall etwas Wienerisches“, sagt Arbesser zum „Schaufenster“. „Ebenso wie die Mischung des Strengen mit Humor, aber auch mit einer Prise Melancholie. Und natürlich ganz viel Schubert.“

Fokus. Künftig wird Arbesser sich noch stärker seinem ­Label widmen.
Fokus. Künftig wird Arbesser sich noch stärker seinem ­Label widmen.(c) Beigestellt

„Interessante Erfahrung.“ Künftig wird sich Arthur Arbesser noch stärker als in den vergangenen zwei Saisonen auf den Auf- und Ausbau seiner eigenen Modemarke konzentrieren – seine Funktion als Chefdesigner der Damenkollektion von Iceberg, die ihm ebenfalls große Aufmerksamkeit eingebracht hat, hat er nämlich vor Kurzem zurückgelegt: „Diese Erfahrung war extrem interessant, nicht zuletzt, weil es sich um ein italienisches Familienunternehmen handelt. Vor allem aber hat mir diese Zeit wieder einmal bestätigt, dass das Einzigartige in Italien die Menschen in den Produktionsstätten sind, die von Jugend an zuschneiden, nähen oder Schnitte erstellen.“ Der Stolz und die Freude dieser Menschen hätten ihn inspiriert, das Engagement für Iceberg sei freilich dennoch ein „capitolo chiuso“, meint Arbesser und widmet sich sogleich wieder mit Eifer der Fertigstellung seiner Kollektion für Frühling 2017. Die Mode kennt eben kein Innehalten.

Still. Lucie von Alten in Iceberg von Arthur Arbesser für Popp & Kretschmer.
Still. Lucie von Alten in Iceberg von Arthur Arbesser für Popp & Kretschmer.(c) Rafaela Proell

Strick und Faden

Im Lauf der Jahre haben verschiedene Designer der 1974 gegründeten Marke Iceberg ihren Stempel aufgedrückt, etwa Jean Charles de Castelbajac und Giambattista Valli. Arthur Arbesser entwarf während zweier Saisonen die Mode des Labels. Seine aktuelle Kollektion wurde für das Lookbook der Wiener Boutique Popp & Kretschmer von Rafaela Pröll fotografiert, und zwar an Lucie von Alten, dem international tätigen Topmodel aus Österreich. „Ich denke, es ist wichtig, im Ausland tätig zu sein“, sagt von Alten. „Viele werden erst dann auf einen Designer oder ein Model aufmerksam.“ Den Wiener Stil, so die junge Frau, möge sie, weil er „sehr lässig und doch auch sehr elegant“ sein könne. Zu österreichischen Designern, deren Mode sie gern trägt, zählt von Alten neben Arthur Arbesser auch Petar Petrov, Schella Kann und Mark Baigent.

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