Die Republikaner kritisieren, der US-Präsident wäre vor Russland eingeknickt. Polens Ministerpräsident Tusk sieht die Sicherheit seines Landes wiederum nicht gefährdet.
Republikaner im US-Kongress haben Donnerstag das Einlenken von Präsident Barack Obama bei der Raketenabwehr scharf kritisiert. Sie warfen ihm vor, gegenüber Russland eingeknickt zu sein. Obama hatte am selben Tag den Verzicht auf einen Langstreckenraketen-Schutzschild in Mitteleuropa bekanntgegeben. Stattdessen wollen nun die USA ein moderneres und kostengünstigeres Mittel-und Kurzstreckensystem aufbauen. Moskau hatte sich vehement gegen die ursprünglichen Pläne gewandt, die auf Obamas republikanischen Vorgänger George W. Bush zurückgingen.
"Die Regierung kapituliert vor russischen Forderungen, belohnt Russland für dessen spalterische Politik und Aktionen", sagte der Abgeordnete Howard McKeon auf einer Pressekonferenz zusammen mit anderen Republikanern. Das Weiße Haus wies die Vorwürfe zurück.
Polen reagiert gelassen
Polens Ministerpräsident Donald Tusk sieht die Sicherheit seines Landes wegen der Änderung der US-Pläne zum Bau eines Raketenabwehrschilds in Mitteleuropa nicht gefährdet. "Es gibt eine Chance auf die Stärkung der Sicherheit von Europa, wobei Polen besonders berücksichtigt werden soll", sagte Tusk nach einem Telefongespräch mit US-Präsident Barack Obama am Donnerstag in Warschau.
Laut Tusk kann Polen dabei eine "relativ exklusive Position" einnehmen. Der polnische Regierungschef nannte aber keine Einzelheiten.
Polen bemüht sich unter anderem um die amerikanischen Luftabwehrraketen Patriot. Sie sollen bei Warschau zur Verteidigung des polnischen Luftraumes aufgestellt werden. Polen habe sich als ein "harter, aber loyaler" Partner Amerikas erwiesen, betonte Tusk.
(Ag.)