"Seuchenjahr": ÖFB-Chef hält an Koller fest

ÖFB-Chef Windnter (l.) und Teamchef Marcel Koller
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ÖFB-Präsident Leo Windtner sieht auch nach dem 0:1 gegen Irland am Samstag noch Chancen auf eine Teilnahme an der WM 2018 in Russland.

ÖFB-Präsident Leo Windtner war die Enttäuschung über das 0:1 der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag in Wien gegen Irland deutlich anzumerken. Die Chancen auf eine WM-Teilnahme seien nun deutlich gesunken, gab der Oberösterreicher zu und sprach von "einer der bittersten Niederlagen der letzten Jahre".

Dabei waren schon die vergangenen Monate reich an Tiefschlägen. "2016 ist einfach ein Seuchenjahr", sagte Windtner vor allem mit Blick auf die verkorkste EM. Die Ereignisse von Frankreich könnten auch ihren Teil zum misslungenen Start in die WM-Qualifikation beigetragen haben, vermutete der 66-Jährige. "Man gewinnt Spiele auch im Kopf. Bei der EM mussten die Spieler negative Erfahrungen machen, und wenn man dann in kritische Situationen kommt, tauchen diese Bilder wieder auf."

"Konsequente Leistungen bringen"

Bei der Europameisterschaft und in den Partien danach habe auch das Spielglück gefehlt. "Aber das Glück erzwingt man, indem man konsequente Leistungen erbringt." Dennoch glaubt Windtner nach wie vor an die Möglichkeit einer Teilnahme an der Endrunde 2018 in Russland. "Wir sind zurückgeworfen worden, doch es ist noch alles möglich, wenn wir eine Serie hinlegen. Und dass wir auch auswärts gewinnen können, haben wir in der letzten EM-Qualifikation bewiesen."

Die Mannschaft müsse nun bis zum kommenden WM-Quali-Match am 24. März 2017 vor eigenem Publikum gegen die Republik Moldau wieder auf die Beine kommen. "Jetzt geht es darum, die Winterpause zu nützen, Ursachenforschung zu betreiben und das Mindset neu aufzustellen, damit wir wieder in die Ursprungsspur der EM-Qualifikation zurückkommen", forderte Windtner.

Trotz der jüngsten Niederlagen stärkte der Verbandschef seinem Teamchef Marcel Koller den Rücken. "Bei Misserfolgen entstehen immer Zweifel an gesetzten Dingen und Personen, weil man alles hinterfragt, aber Schnellschüsse bringen in solchen Situationen nichts. Es ist Besonnenheit gefragt. Eine Teamchef-Diskussion ist so notwendig wie ein Kropf."

Am Dienstag habe die ÖFB-Auswahl im Testspiel in Wien gegen die Slowakei die Möglichkeit, zumindest ein bisschen Wiedergutmachung zu betreiben. "Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft im letzten Match des Jahres alles daran setzen wird, die Fans versöhnlich zu stimmen", erklärte Windtner.

(APA)

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