Bei der Lufthansa droht die interne Revolution

Der Streik der Lufthansa-Piloten bringt zunehmend den Rest der Belegschaft auf die Palme.
Der Streik der Lufthansa-Piloten bringt zunehmend den Rest der Belegschaft auf die Palme.(c) APA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Im Lufthansa-Konzern formiert sich Widerstand gegen die streikenden Piloten. Ein schnelles Ende des "zerstörerischen Streits" wird gefordert.

Der Betriebsrat des Frankfurter Bodenpersonals hat für Mittwoch zu einer Gegendemonstration an der Unternehmenszentrale aufgerufen. Zeitgleich will die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für die Belange der Piloten demonstrieren.

Die Gewerkschaft hatte für Dienstag und Mittwoch erneut zu Ausständen aufgerufen, um ihrer Forderung nach deutlich mehr Geld Nachdruck zu verleihen. An den beiden Tagen sollten erneut rund 1700 Flüge der Kernmarke Lufthansa ausfallen. Davon betroffen auch sämtliche Lufthansa-Flüge in Wien und Graz.

Konzernumbau in Sinne Aller

Der Boden-Betriebsrat fordert in seinem Aufruf ein schnelles Ende des "zerstörerischen Streits" und verlangt von der VC, in eine Schlichtung einzuwilligen. Die Durchsetzung von Partikularinteressen gehe auf Kosten aller anderen Kollegen. "Vielmehr muss es darum gehen, den notwendigen Konzernumbau im Sinne aller Lufthanseaten konstruktiv und in die Zukunft gerichtet zu begleiten. Tarifforderungen müssen sich den realen Marktbedingungen stellen", heißt es in dem nicht namentlich unterzeichneten Aufruf.

Der Boden-Betriebsrat Frankfurt wird von vier Mitarbeitergruppen geführt. Neben der DGB-Gewerkschaft Verdi sind die Vereinigung Boden, die Unabhängigen Lufthanseaten sowie die Vereinigung Luftfahrt vertreten. Die Kabinengewerkschaft UFO distanzierte sich ausdrücklich von der Demonstration gegen die Piloten. Der Aufruf sei ein "bitteres Armutszeugnis" für das von Verdi geführte Gremium, erklärte UFO-Tarifvorstand Nicoley Baublies.

(APA/dpa)

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