Bayern weist Leipzig in die Schranken

Thiago jubelt
Thiago jubeltAPA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Der Meister feierte in Überzahl einen klaren 3:0-Erfolg und untermauerte die Rangordnung. Der Aufsteiger darf aber weiter von Europa träumen.

Es war das Spiel, auf das ganz Fußball-Deutschland mit großer Spannung blickte. Noch vor dem Schlager zwischen Tabellenführer Bayern München und dem punktegleichen Verfolger RB Leipzig sorgte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz für Aufsehen. "Wir versuchen natürlich, da oben zu bleiben. Doch wir sind ja keine Träumer und wollen einfach weg aus dem Mittelfeld. Wir wissen ja, dass vier die Champions League und zwei die Europa League erreichen - das ist das Minimalziel", sagte der Steirer gegenüber der Schweizer Zeitung "Blick" und konterkarierte damit die offizielle Haltung der Geschäftsführung des Sensationsaufsteigers.

Sportdirektor Oliver Mintzlaff betonte daher vor Anpfiff noch einmal: "Wir werden unser Saisonziel nicht ändern. Dietrich Mateschitz ist genauso euphorisiert wie viele andere. Es bleibt bei einer sorgenfreien Saison, wenn diese in den Europacup führt, nehmen wir das gerne."

Leipzigs Feuer brennt nur kurz

Vor Mateschitz' Augen unterstrichen die Leipziger mit Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker in der Startformation, zu Beginn ihre Ambitionen, zogen ihr gewohntes Tempospiel auf und kamen zu den ersten Chancen. Werner entwischte auf der rechten Seite David Alaba, Poulsen verfehlte seine scharfe Hereingabe nur um Millimeter (4.). Wenig später stecke Keita im Strafraum auf Poulsen durch, doch dieser konnte den Ball nicht richtig verarbeiten (6.).

Bayern beobachtete das flotte Treiben zu Beginn, um nach gut einer Viertelstunde selbst das Tempo zu bestimmen. Trainer Carlo Ancelotti hatte umgestellt, Costa und Robben auf den Flügeln und Thiago auf der Zehnerposition gebracht, das sollte sich bezahlen. Costa war auf links ein steter Gefahrenherd, eine Hereingabe konnte Gulasci nur abklatschen und ein Verteidiger rettete in höchster Not vor dem einschussbereiten Lewandowski (14.). Ein Warnschuss, denn wenig später schlug es nach demselben Prinzip über die andere Seite ein: Lahm spielte von der Grundlinie in die Mitte, Lewandowski traf die Stange und Thiago staubte zum 1:0 ab (17.). Unmittelbar darauf traf Costa nach einem Alleingang die Stange (18.).

Bayern spielt mit Nachdruck auf

Mit der Führung im Rücken erwachte das bayerische Offensivwerk erst richtig zum Leben. Leipzig wusste sich angesichts des aggressiven Pressings des Tabellenführers kaum noch zu befreien. Bezeichnenderweise jagte Vidal Keita in der gegnerischen Hälfte den Ball ab, über Lewandowski und Thiago kam Alonso zum Abschluss und verwertete souverän ins lange Eck (25.). Danach schwächten sich die Gäste selbst: Forsberg trat den davon eilenden Lahm von hinten um und sah dafür Rot (30.).

Als RB-Torhüter Gulasci bei einem unmotivierten Ausflug an die Strafraumgrenze Costa zu Fall brachte, war Leipzigs Schicksal besiegelt: Lewandowski stellte per Elfmeter auf 3:0 (44.). Nach der Pause vergab der polnische Torjäger zweimal knapp (52., 65.), danach schaltete Bayern zurück und Ancelotti nutzte die Chance zu wechseln. Auch Alaba durfte sich in seinem 150. Bundesliga-Spiel nach 67 Minuten einen Abgangsapplaus holen. Da Ribery einmal mehr nur Aluminium traf (87.) lautete der Endstand 3:0.

(swi)

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