Trump gegen US-Vergeltung für Hackerangriffe

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Der künftige Präsident will die Sache auf sich beruhen lassen. CIA und FBI sind überzeugt, dass Russland hinter den Angriffen auf Computer der Demokraten steckt.

Der zukünftige US-Präsident Donald Trump hat sich gegen Vergeltungsmaßnahmen für mutmaßliche russische Hackerangriffe auf die US-Demokraten im Wahlkampf ausgesprochen. Man sollte die Sache auf sich beruhen lassen, sagte der Republikaner am Mittwoch auf die Frage eines Journalisten.

"Ich glaube, Computer haben unser Leben sehr kompliziert gemacht. Das ganze Computerzeitalter hat dazu geführt, dass niemand so genau weiß, was eigentlich vor sich geht." Trump sprach in Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida, wo er die Feiertage verbringt.

Zuvor war aus US-Kreisen verlautet, die Regierung von Präsident Barack Obama werde am Donnerstag Strafmaßnahmen gegen Russland wegen der Hackerangriffe verkünden. Genaue Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Zwei Insider erklärten jedoch, eine Eskalation solle vermieden werden. Auch der republikanische Senator Lindsey Graham kündigte am Mittwoch an, Russland müsse sich auf scharfe Sanktionen gefasst machen. Trump sagte, Grahams Aussage sei ihm nicht bekannt.

Die Regierung in Moskau hat die US-Vorwürfe zurückgewiesen. Die US-Bundespolizei FBI, der Geheimdienst CIA und der Leiter der Nationalen Geheimdienste zeigen sich dagegen überzeugt, dass Russland hinter einer Serie von Angriffen auf Computer der Demokraten vor der Wahl am 8. November steckt. Hochrangigen US-Vertretern zufolge wird ebenfalls davon ausgegangen, dass Russland Trump im Wahlkampf gegen seine demokratische Rivalin Hillary Clinton unterstützen wollte. Der Milliardär hat wiederholt den russischen Präsidenten Wladimir Putin gelobt.

(APA/Reuters)

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