Die Beamten kontrollierten zu Silvester Hunderte vermeintliche Nordafrikaner. Nun stellt sich heraus: Es waren vor allem Männer aus dem Irak, Syrien und Afghanistan.
Heuer sollte es anders laufen: Nach zahlreichen sexuellen Übergriffen und massenhaften Diebstählen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof war die Polizei dieses mal mit 1700 Beamten an Ort und Stelle. Die Beamten führten Hunderte Kontrollen durch, um die Vorfälle von vergangenem Jahr zu verhindern. Doch erste Schilderungen über diese Kontrollen dürften fehlerhaft gewesen sein: Die Polizei hat ihre Angaben zur Nationalität der kontrollierten jungen Männer am Freitag korrigiert.
Unmittelbar nach dem Einsatz zu Silvester hatte die Polizei gesagt, es habe sich bei den 650 überprüften Personen überwiegend um Nordafrikaner gehandelt. Die Beamten waren vehement dafür kritisiert worden, die Menschen auf Twitter als "Nafris" bezeichnet zu haben. Nun ergab sich ein anderes Bild. Demnach stammten die überprüften Männer zu einem großen Teil aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan.
Insgesamt kamen nach Polizei-Angaben vom Freitag in der Silvesternacht etwa 2000 "nordafrikanisch beziehungsweise arabisch aussehende junge Männer" zum Kölner Hauptbahnhof und zum Deutzer Bahnhof. Die Polizei nahm 2500 Überprüfungen vor, wobei es aber vielfach um dieselben Personen ging, zu denen mehrfach Daten abgefragt wurden. Insgesamt ermittelte die Polizei die Identität von 674 Personen. Davon konnte bisher bei 425 Personen die Nationalität festgestellt werden. Von diesen 425 waren 99 Iraker, 94 Syrer, 48 Afghanen und 46 Deutsche. 17 waren Marokkaner und 13 Algerier.
(APA/dpa)